Guatemala ruft Alarmzustand wegen Migrantenkarawane aus
Guatemala hat aufgrund einer Migrantenkarawane aus Honduras den Alarmzustand ausgerufen. Damit kann die Regierung die Grundrechte einschränken.

Die Regierung von Guatemala hat aufgrund der Ankunft einer neuen Migrantenkarawane aus Honduras den Alarmzustand ausgerufen. Die Tageszeitung "La Hora" veröffentlichte das entsprechende Dekret auf Twitter. Dieser sogenannte "Präventionszustand" erlaubt es der Regierung von Alejandro Giammattei, Grundrechte wie Bewegungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Demonstrationsrecht einzuschränken. Die Maßnahmen treten ab heute in Kraft und betreffen sieben Bundesstaaten.
Angesichts der "bevorstehenden Absicht von Gruppen von Menschen, sich durch das Staatsgebiet zu bewegen", habe man sich für die Rechteeinschränkung entschieden, begründete die guatemaltekische Staatssekretärin für soziale Kommunikation, Patricia Letona, die Maßnahme. Der "Präventionszustand" kann bei bestimmten Bedrohungen für die öffentliche Sicherheit ausgerufen werden.
Gelten soll die Anordnung des Präsidenten für einen Zeitraum von 15 Tagen. Betroffen sind die Bezirke Izabal, Zacapa, Chiquimula, Jutiapa, El Progreso, Santa Rosa und Petén. Dabei handelt es sich um Gebiete, die entweder an der Grenze zu Honduras oder in ihrer Nähe liegen, und damit auf dem Weg des jüngsten Migrantentrecks in Richtung USA. Rund 250 Frauen, Männer und Kinder befinden sich derzeit auf dem Weg von Honduras über Guatemala Richtung Norden. Sie fliehen vor Armut, Arbeitslosigkeit, Bandenkriminalität und den Folgen des Klimawandels. (bb)