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Guatemala: Rezeptfreier Verkauf von Antibiotika gefährdet Gesundheit

Ein Gesetz schreibt zwar vor, dass für den Kauf von Antibiotika in Apotheken ein Rezept notwendig ist - in anderen Geschäften aber sind Antibiotika wie bisher rezeptfrei erhältlich.

Medikamente

Symbolfoto: Adveniat/Achim Pohl

Laut einer Untersuchung werden 67 Prozent der verkauften Antibiotika in Guatemala in Geschäften, nicht in Apotheken erworben. Die in der Online-Fachzeitschrift Plos One erschienene Studie prangert die laxen Regelungen der Regierung an. Ein Gesetz schreibt seit August 2019 zwar die Rezeptpflicht für den Kauf von Antibiotika in Apotheken vor, diese sind aber weiterhin in anderen Läden rezeptfrei erhältlich - obwohl der Verkauf von Medikamenten außerhalb von Apotheken grundsätzlich nicht zulässig ist. 

Zugang zum Gesundheitssystem das zentrale Problem 

Purificación Moreno, die Hauptautorin der Studie, sieht einen Zusammenhang mit dem teils beschränkten Zugang zu gesundheitlicher Versorgung, wie das Wissenschaftsportal scidev.net berichtet. Wer auf formalem Weg ein Medikament erhalten wolle, brauche medizinische Beratung. In Guatemala müssten die Menschen aber teils mehrstündige Wege zurücklegen, um eine Gesundheitsstation aufzusuchen. In den untersuchten Läden waren vor allem Antibiotika erhältlich, die bei Atem- und Magenproblemen Linderung verschaffen sollen. 

Corona lässt die Nachfrage nach Antibiotika steigen 

Mit einem Stückpreis von 25 US-Cent sind die Medikamente auch für arme Menschen erschwinglich. Die Käufer gehen aber gefährliche Risiken ein, da wichtige Informationen wie Dosierung, Einnahme und Haltbarkeitsdaten fehlten. Auch gebe es auf den Packungen keine Infos zum Hersteller und demzufolge auch keine Qualitätsgarantie.

Fatalerweise hat die Corona-Pandemie zu einer verstärkten Nachfrage nach Antibiotika geführt. Die Autoren der Studie sprechen von einem Problem, das sich keineswegs auf Guatemala beschränke. Antibiotika seien in vielen Ländern Lateinamerikas rezeptfrei erhältlich. Auch aus Migrantengemeinden in den USA kennt man das Phänomen, dass Antibiotika ohne ärztliche Verordnung eingenommen und an Familienangehörige und Freunde weitergegeben würden. (bs)

bs (scidev.net)

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