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Guatemala: Bürger kämpfen gegen Flussverschmutzung

Der Río Motagua ist nicht nur der längste, sondern auch der am meisten verschmutzte Fluss Guatemalas. Eine Gruppe junger Umweltschützerinnen und -schützer will das ändern. 

Müll an einem Flusslauf nahe der Goldgräbersiedlung La Pampa im Südosten Perus. Symbolbild: Adveniat/Tina Umlauf

Müll an einem Flusslauf nahe der Goldgräbersiedlung La Pampa im Südosten Perus. Symbolbild: Adveniat/Tina Umlauf

Bei San Buenaventura, einem Dorf östlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt, fließt der Río Motagua - einer der am stärksten verschmutzten Flüsse des Landes. Dort hat sich eine Gruppe junger Umweltaktivistinnen und -aktivisten gebildet, die nicht hinnehmen will, dass der Fluss zugrunde geht, berichtet die spanische Zeitung „El País“ über die Initiative. Das Engagement der Anwohner reicht zurück bis ins Jahr 2009. Damals wolllte das Energieunternehmens Genasa in unmittelbarer Nähe des Dorfes ein Wasserkraftwerk bauen. 

Energieunternehmen erhielt Hilfe des Militärs 

„Sie kamen mit der Absicht, uns zu kaufen“, erinnert sich die heute 30 Jahre alte Santa Ana De León. 83 Prozent der Bewohner der Gemeinde widersetzten sich und stimmten in einer Befragung (2.748 Nein-Stimmen) gegen das Projekt. Es folgte eine jahrelange Auseinandersetzung mit dem Unternehmen, das Unterstützung von Militär und Nationalpolizei erhielt, um den Widerstand der Bevölkerung zu brechen. Nach einem Jahrzehnt des Konflikts löste Guatemalas Energieministerium schließlich 2021 den Vertrag mit dem Unternehmen auf. Der Kampfgeist, vor allem der Frauen von San Buenaventura, hatte sich ausgezahlt. Zu den Aktivsten zählten neben den Frauen vor allem Kinder und Jugendliche. 

Dieser Erfolg bestärkte die Gruppe darin, sich auch für die Säuberung des stark verschmutzten Flusses Motagua einzusetzen. Der Río Motagua führt Tonnen von Müll mit sich. Früher hätten die Bewohner noch im Fluss baden können und sein Wasser getrunken, berichtet El País. Wer jetzt noch ein Bad wage, risikiere, krank zu werden. Während des Kampfes gegen das Wasserkraftwerk hatten die Aktivistinnen gelernt, Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen, sich zu organisieren und ihre Anliegen zu artikulieren. Santa Ana De León erinnert sich, dass sie anfangs zu schüchtern war, um vor anderen zu sprechen. Das habe sich geändert: "Heute sage ich den anderen Frauen: 'Verliert eure Angst! Sagt, was ihr fühlt, denn wir haben alle das Recht zu sprechen“. 

Theaterstück schärft Umweltbewusstsein 

Die Frauen, die heute selbstbewusst für den Umweltschutz kämpfen, waren im Konflikt um das Wasserkraftwerk noch Heranwachsende. Ana Córdob vom „Movimiento Juvenil Por El Motagua“ erklärt, es gehe darum, das Bewusstsein aller Anwohner des Flusses zu schärfen, sie dürften nicht ihre Arme verschränken. Deshalb säuern die Aktivistinnen und Aktivisten nicht nur regelmäßig das Ufer des Flusses, sondern setzen auch auf Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel mit einem Theaterstück und selbst geschriebenen Liedern. Auch im Hörfunk machen sie auf ihr Anliegen aufmerksam. Laut „El País“ wird es Jahre dauern, die Wasserqualität nachhaltig zu verbessern. Es brauche hierzu auch Unterstützung von seiten der guatemaltekischen Regierung sowie Anstrengungen aus dem Privatsektor.

Der Río Motagua fließt auf 487 Kilometern Länge erst durch Guatemala und dann durch Honduras, ehe er ins Karibische Meer mündet.

bs (el país)

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