Guatemala bricht diplomatische Beziehungen zu Venezuela ab
Guatemalas neuer konservativer Präsident Alejandro Eduardo Giammattei hat den Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit dem sozialistisch regierten Venezuela angekündigt.
"Wir beenden definitiv die Beziehungen zur venezolanischen Regierung", sagte Giammattei am Donnerstag, 16. Januar 2020 (Ortszeit), zu Journalisten. Die Botschaft in Guatemala-Stadt werde geschlossen.
Giammattei hatte im vergangenen Jahr nach seinem Wahlsieg, aber noch vor dem Amtsantritt, versucht, nach Venezuela zu reisen und dort den von Guatemala anerkannten Interims-Präsidenten Juan Guaidó zu treffen. Venezuela verweigerte ihm allerdings die Einreise, mit der Begründung, seine Reise habe keine touristischen oder privaten Gründe. Der Konservative Giammattei war am Dienstag als neuer Staats- und Regierungschef Guatemalas vereidigt worden. Zu der Zeremonie kam auch eine Delegation Guaidós in das mittelamerikanische Land.
Venezuela erlebt wegen einer anhaltenden Versorgungskrise eine Massenflucht. Mehr als vier Millionen Menschen haben das Land in den vergangenen zwei Jahren bereits verlassen. Die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen, Michelle Bachelet, berichtete jüngst über schwere Menschenrechtsverletzungen der Regierung von Nicolas Maduro, darunter außergerichtliche Hinrichtungen, Folter und Repression.
Zahlreiche westliche Staaten erkennen Guaido als rechtmäßigen Übergangspräsidenten an. Dennoch gelang es ihm bisher nicht, Maduro aus dem Amt zu drängen, der immer noch große Teile des Militärs hinter sich weiß.