Gouverneurin ruft nach Erdbeben Ausnahmezustand aus
Bei einem der stärksten Erdbeben seit über hundert Jahren ist in Puerto Rico mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, mindestens neun Menschen wurden verletzt. Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,4 auf der Richterskala und ereignete sich am Dienstagmorgen (Ortszeit) rund 14 Kilometer südlich der Stadt Ponce. Anschließend habe es zwei schwere Nachbeben der Stärke 5,6 und 5,8 gegeben, berichtet die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.
Auf der gesamten Karibikinsel fiel der Strom aus. 750 Menschen mussten in Notunterkünften übernachten. Die am stärksten betroffene Region war die Küstenstadt Guánica im Südwesten, so die Nachrichtenagentur AP. In vielen Städten schließen die Menschen aus Sorge vor Nachbeben in Turnhallen oder auf Matratzen unter freiem Himmel. Gleich nach dem Beben hatten Behörden eine Tsunami-Warnung ausgegeben, diese später jedoch wieder aufgehoben.
Wanda Vázquez Garced, die Gouverneurin des US-Außengebietes, rief kurz nach dem Beben den Notstand aus und mobilisierte die Nationalgarde. Laut USGS liege die Wahrscheinlichkeit eines schweren Nachbebens in den nächsten Tagen bei 22 Prozent. Seit dem Jahreswechsel zählten US-Geologen in Puerto Rico über 950 leichte Beben. Das jüngste Beben war das stärkste seit Oktober 1918, als ein Beben der Stärke 7,3 an der Nordwestküste einen Tsunami verursachte und 116 Menschen tötete. (bb)