Goldbergbau verseucht Gletscher-Region
Der umstrittene Gold-Bergbau in Argentiniens Provinz San Juan geht in die nächste Runde. Einer Studie der Nationaluniversität Cuyo (UNCuyo) zufolge habe der Tagebau „Valadero“ des US-amerikanischen Bergbau-Multis Barrick Gold in der bergigen Gletscherregion im Nordosten des Landes zu massiven Gifteinträgen im Fluss La Palca geführt, berichtet die Tageszeitung „Página 12“ am Montag, den 21. Mai 2018. Es habe Anwohnerproteste gegen die Goldförderung gegeben. "Wir leiden unter der Vergiftung des Wassers im Río-Jáchal-Flussbecken durch Bergbau-Abwässer“, zitiert das Blatt den Anwohnerinnen-Zusammenschluss gegen Bergbau „Asamblea de Jáchal“.
Der UNCuyo-Studie zufolge sei das Flusswasser mit Quecksilber, Zyanid, Mangan, Aluminium, Bor, Blei, Chrom, Nickel und Cadmium verunreinigt, der Grenzwert für Quecksilber sei mit 10 Mikrogramm auf einen Liter um das 100-fache überschritten worden. „Zyanid kann vom Menschen konsumiert werden“, reagierte Argentiniens Staatssekretär für Bergbau-Entwicklung auf die Kritik. In Auftrag gegeben hatte die Umweltstudie die Gemeindeverwaltung von Jáchal. Der Río Palca wird von den Flüssen Potrerillos und Las Traguas gespeist, die direkt an der Goldmine entlang fließen.
Zwischen 2004 und 2010 hatte das von der Provinzverwaltung geführte Forschungszentrum für Prävention von Bergbauumweltschäden (CIPCAMI) bereits Werte erhoben. Die jüngsten Zahlen belegen laut UNCuyo-Studie einen Anstieg der Werte um 5000 Prozent (Quecksilber) bis 50.000 Prozent (Aluminium). Der Bergbau in den Anden und Gletscherregionen steht in Argentinien seit Jahren in der Kritik von Umweltschützern. Die amtierende Regierung will ein seit Jahren in der Ausarbeitung befindliches Gesetz zum Schutz von Gletschern weiter aufweichen. (bb)