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Goldabbau durch Bagger-Einsatz intensiviert

Bagger hinterlassen immense Schäden im Amazonas-Regenwald. Foto: Adveniat/Umlauf
Bagger hinterlassen immense Schäden im Amazonas-Regenwald. Foto: Adveniat/Umlauf

In der Vergangenheit wurden für den Goldabbau Dieselpumpen eingesetzt. Ein Team des Professors Mario Schmidt, Direktor des Instituts für Industrial Ecology (INEC) an der Hochschule Pforzheim, machte sich jetzt vor Ort in Brasilien ein Bild von der Lage. Die Forscher bereisten drei Wochen lang die Goldabbau-Region gemeinsam mit dem Geologen Professor Bernhard Peregovich von der brasilianischen Bundesuniversität in Santarém. Den Rahmen hierzu bildete ein Projekt, das sich mit Nachhaltigkeitsaspekten der Goldgewinnung und des Goldrecyclings beschäftigt. Dieses wird unter anderem vom Bundesforschungsministerium gefördert.

Der Druck auf den Regenwald nimmt stark zu

 

Mario Schmidt zufolge ermöglicht der Bagger-Einsatz eine drei-bis vierfache Produktivität der Goldförderung. Folglich könne in der gleichen Zeit eine fast viermal so große Fläche wie bei der Anwendung bisheriger Methoden bearbeitet werden. Der Druck auf den Regenwald nehme deutlich zu. Der Wissenschaftler erkennt aber auch eine positive Folge: Dank der Bagger nehme die schwere körperliche Belastung für die Goldsucher, in Brasilien Garimpeiros genannt, ab. Diesen lässt ihre große Armut kaum eine Alternative. Der technologische Wandel führe zu einer Verbesserung der Infrastruktur und somit der sozialen Bedingungen. Auch komme es zu einer Entlastung der Flüsse, da weniger Schlamm eingetragen werde.

 

Nach Ansicht von Professor Schmidt könnten die Bagger theoretisch dabei helfen, die Wiederaufforstung nach dem Goldabbau zu beschleunigen. Derzeit täten dies aber nur wenige Goldminen. Auf der anderen Seite könne der Ausbau der Infrastruktur dafür sorgen, dass sich der Besiedlungsdruck auf die entlegene Region erhöhe.

 

Legalisierten Goldminen können Umweltauflagen gemacht werden

 

Rund 70 Prozent der Goldminen in Brasilien arbeiten aktuell ohne Genehmigung. Kritiker fordern eine Beschleunigung der bürokratischen Genehmigungsverfahren. Eine Legalisierung der Goldminen erlaube es dann, für deren Betrieb Auflagen zu erlassen und die Umweltbelastungen zu verringern. Dies beträfe zum Beispiel den Umgang mit Quecksilber und eine Verpflichtung zur Wiederaufforstung.

 

Mario Schmidt hält es für illusorisch, den Goldabbau im Regenwald völlig unterbinden zu können. Allein in der Tapajós-Region arbeiteten schätzungsweise 100.000 Menschen in den Goldminen. Sie erhofften sich einen bescheidenen Wohlstand. Wer etwas für den Regenwald tun wolle, müsse die sozialen Probleme lösen. (bs)

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