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Honduras |

Gewerkschaften drohen mit Generalstreik

Bei einer Generalversammlung verschiedener Gewerkschaftsverbände haben mehr als 250 Delegierte am 13. August in San Pedro Sula die Ausrufung eines Generalstreiks beschlossen, falls die Gewerkschaften bis Mitte dieser Woche keine Zusagen für ihre Forderungen erhalten. Die Gewerkschaften wollen unter anderem die Erhöhung des Mindestlohns und die Rücknahme eines Gesetzes über Teilzeitarbeit erreichen. Die wichtigsten Gewerkschaftsverbände CITH, CGT, CTH und die Landesweite Widerstandsbewegung FNRP wollen den Streik in einem gemeinsamen Komitee vorbereiten.

Für den heutigen 18. August rufen Gewerkschaften und FNRP in allen großen Städten zu Protestdemonstrationen auf. Die Gewerkschaften weisen das von Parlamentspräsident Juan Orlando Hernández und Unternehmern eingebrachte Gesetz über Zeitarbeit als einen Angriff auf bereits vor 56 Jahren erkämpfte Arbeitsrechte zurück, weil es gegen sowohl gegen geltendes Arbeitsrecht als auch gegen international getroffene Übereinkünfte verstoße. Damit würden die Rechte auf Sonderzulagen, Urlaub, Mutterschutz und Sozialleistungen untergraben, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Gewerkschaften.

Die geforderte Erhöhung des derzeitigen Mindestlohnes von 5.000 Lempiras (ca. 200 Euro) in Städten und knapp 4.000 Lempiras (ca. 160 Euro) in ländlichen Regionen hätte bereits am 30. April dieses Jahres von Präsident Lobo durch einen Erlass festgesetzt werden müssen, steht jeoch immer noch aus. Hohe Preise für Waren des täglichen Bedarfs und medizinische Behandlungen stünden in keiner Relation zu den niedrigen Löhnen im Land, erklärten die Gewerkschaften in dem Kommuniqué.

Die Gewerkschaften wollen mit ihren Protesten auch die Erziehungsgewerkschaften unterstützen, deren Mitglieder sich bereits im Streik befinden. Die Streikenden wenden sich gegen Privatisierungspläne der Regierung im Bildungssektor und fordern die Auszahlung von ausstehenden Löhnen. Etwa hundert Dozenten der Autonomen Universität von Honduras (UNAH) befinden sich seht mehr als 100 Tagen im Hungerstreik. Die Rektorin der Universität hatte 120 Angestellte entlassen, das Studentenparlament aufgelöst und Soldaten in die Hörsäle beordert.

Über die tatsächliche Ausrufung des Generalstreiks soll am kommenden Freitag in einer weiteren Generalversammlung entschieden werden, erklärte der Generaldirektor der Gewerkschaft CUTH, Israel Salinas gegenüber honduranischen Pressevertretern. (bh)

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