Gesundheitsbehörden geben medizinischen Cannabis-Verkauf frei
Die Gesundheitsbehörden in Brasilien haben die medizinische Nutzung, den Handel und Verkauf von „Produkten auf der Basis von Cannabis“ freigegeben. Die zuständige Nationale Agentur für Gesundheitskontrolle (Anvisa) gab am Dienstag, 3. Dezember 2019, entsprechende Vorschriften bekannt, berichtet die Nachrichtenagentur AP über die Teilfreigabe des pflanzlichen Stoffes, der bisher als gesundheitsschädliches Suchtmittel verboten war.
Die Vorschriften regulieren die Herstellung, den Import und Verkauf von Cannabispflanzen und -erzeugnissen. Ziel der Freigabe des Verkaufs in Apotheken sei die „Sicherstellung eines garantierten Zugangs“, hieß es in einer Pressemitteilung von Anvisa. Unternehmen, die mit Cannabis-Derivaten arbeiten, forderte die Behörde auf, die „Wirksamkeit und Sicherheit“ ihrer Produkte weiter zu erforschen und zu verbessern.
Zwei verschiedene Varianten von Produkten auf Cannabis-Basis werden künftig zugelassen: zum einen Produkte mit einer Tetrahydrocannabinol(THC)-Konzentration über 0,2 Prozent auf Rezept für Schmerzpatienten im Endstadium ihrer Krankheit oder, wenn keine alternativen Behandlungsmethoden vorliegen, zum anderen Produkte mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent, so die Nachrichtenagentur AFP. Die Freigabe tritt in 90 Tagen mit der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft, informiert die „Deutsche Welle“. (bb)