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Gericht: Brasiliens Präsident Bolsonaro muss in der Öffentlichkeit Schutzmaske tragen

Auch der Präsident von Brasilien, Jair Bolsonaro, muss sich zukünftig an die Maskenpflicht im öffentlichen Raum halten. Sonst droht ein Bußgeld.

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Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro im März dieses Jahres bei einer Pressekonferenz mit Mund-Nasen-Schutz. Foto: Jair Bolsonaro, Palácio do Planalto, Isac Nóbrega/PR, CC BY 4.0

Ein Bundesrichter hat Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro per einstweiliger Verfügung verpflichtet, sich im öffentlichen Raum im Bundesdistrikt der Hauptstadt Brasilia an die dort geltende Maskenpflicht zu halten. Das berichten örtliche Medien am Dienstag, 23. Juni 2020. Bolsonaro droht, wie jedem anderen Bürger auch, ein Bußgeld von umgerechnet 340 Euro. Ein Anwalt hatte eine Zivilklage eingereicht, nachdem Bolsonaro mehrfach gegen die Maskenpflicht verstoßen hatte, die in der brasilianischen Hauptstadt seit dem 30. April gilt.

Der Präsident hatte sich seit Ausbruch der Pandemie über die von seinem eigenen Gesundheitsministerium ausgesprochenen Hygieneempfehlungen hinweggesetzt und regelmäßig Kontakt zu seinen Anhängern und zu Mitarbeitern gehabt, ohne sich oder diese zu schützen. Das Coronavirus nannte er eine "kleine Grippe", die Hygienemaßnahmen "Hysterie". Er, als ehemaliger Sportler, sei sicher vor dem Virus, genau wie die meisten Brasilianer, die, so der Präsident, von der Kindheit an im Abwasser herumhüpften, ohne zu erkranken.

Die einstweilige Verfügung ordnet zudem an, dass auch Angestellte und Beamte der Regierung im Dienst Masken tragen müssen. Hier droht ein Bußgeld von 3.400 Euro. Am 15. Juni erhielt der damalige Bildungsminister Abraham Weintraub wegen fehlender Maske einen Bußgeldbescheid. Er hatte an einer nicht genehmigten Demonstration teilgenommen. Bisher wurden in Brasilien mehr als 51.000 Tote und rund 1,1 Millionen Covid-Erkrankungen registriert. Nur die USA haben mehr Tote und Erkrankte.

Quelle: KNA

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