Genehmigung für größte Goldmine im Land erteilt

Im brasilianischen Amazonasgebiet am Rio Xingu wird die größte Goldmine des Landes entstehen. Das Bergbauunternehmen "Belo Sun" mit Sitz in Kanada hat die Genehmigung für den Betrieb erhalten. Die Aktie des Großaktionärs "Sulliden Mining" reagierte am vergangenen Donnerstag, 2. Februar 2016, mit einem Kurssprung um fast 13 Prozent.
Nach dem in Bau befindlichen, äußerst umstrittenen und unweit gelegenen Staudamm-Projekt "Belo Monte" handelt es sich um eine weitere Hiobsbotschaft für die Flussbewohner der sogenannten Großen Schleife (Volta Grande) am Rio Xingu. In der Region gibt es mehrere indigene Gemeinden.
Erteilt hat die Genehmigung an "Belo Sun" das Staatsbüro für Umwelt und Nachhaltigkeit "Semas". Das Gold soll unter freiem Himmel an den Ufern des Flusses gefördert werden, da sich die Vorkommen nahe der Oberfläche befänden.
Betroffene Anwohner vor vollendete Tatsachen gestellt
"Belo Sun" will innerhalb von zwölf Jahren 600 Tonnen Gold fördern. Auf einer Flussstrecke von 100 Kilometern Länge zieht "Belo Sun" mehr als 80 Prozent des Wassers ab, um Turbinen anzutreiben.
Bei dem Unternehmen handelt es sich um die brasilianische Tochtergesellschaft der "Belo Sun Mining Corporation". Das Bundesministerium für öffentliche Angelegenheiten (Ministério Público Federal) hatte "Semas" empfohlen, vor Erteilung der Genehmigung einen Plan für die betroffenen Anwohner zu erarbeiten. Dabei sollten auch mögliche Auswirkungen der Goldförderung berücksichtigt werden.
Kritiker fordern, Lehren aus der Mariana-Katastrophe zu ziehen
Am 21. März 2017 soll es nun eine öffentliche Anhörung geben, um - nach bereits erteilter Genehmigung - einen Plan für die Anwohner zu diskutieren. Zwei indigene Gebiete befinden sich in einer Entfernung von 9,5 und 13 Kilometern.
Außerdem wird gerichtlich geklärt, ob es bei der Erteilung der Genehmigung zu Verstößen kam. Auch bei Landkäufen soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Kritiker bezweifeln zudem, dass die Goldmine, wie behauptet, nur Auswirkungen in einem Umkreis von 10 Kilometern habe und verweisen auf den Staudammbruch bei Mariana im November 2015.
"Belo Sun" beabsichtigt, die Produktion 2018 aufzunehmen. Unternehmens-Chef Peter Tagliamonte hat sich schon einmal bei den lokalen Gemeinschaften für ihre "permanente Unterstützung des Projekts" bedankt. (bs)
Foto: Projeto Luz e Vida: Missão Amazônia,CC BY-SA 2.0.
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