Gemeinsame Kommission zu Colonia Dignidad
Eine deutsch-chilenische Kommission soll künftig zur Aufarbeitung der Verbrechen in der Colonia Dignidad in Chile beitragen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten der Regionalbeauftragte für Lateinamerika und Karibik des Auswärtigen Amts, Dieter Lamle, und der Botschafter Chiles in Berlin, Patricio Pradel. Wie es aus dem Außenamt am Donnerstag, 13. Juli 2017, auf Anfrage hieß, ist geplant, dass die Kommission noch in diesem Jahr ihre Arbeit aufnimmt.
Die Einsetzung der Kommission geht laut Angaben des Auswärtigen Amtes auf Gespräche des Regionalbeauftragten mit der chilenischen Seite zurück, die seit Mitte 2016 geführt wurden. Die Kommission solle mit ihrer Arbeit dazu beitragen, Ziele zu erreichen, "die auch im Entschließungsantrag des Bundestag genannt sind".
Mahnmal auf Colonia Dignidad-Gelände geplant
Der kurz vor der Sommerpause verabschiedete fraktionsübergreifende Antrag fordert die Bundesregierung unter anderem auf, bis zum Sommer nächsten Jahres ein Konzept mit Blick auf Hilfeleistungen für Opfer vorzulegen und die Einrichtung einer Gedenkstätte auf dem Gelände der "Kolonie Würde" voranzutreiben.
Heute leben noch etwa 100 Menschen, darunter sowohl Opfer als auch Täter, auf dem Gelände der Colonia Dignidad, die heute Villa Baviera heißt, und versuchen, die Anlage durch Land- und Forstwirtschaft sowie Restaurant- und Hotelbetrieb zu nutzen. Eine angemessene sowie würdevolle Erinnerung an die Opfer und die innerhalb der Colonia Dignidad begangenen Menschenrechtsverletzungen finde bislang nicht statt, heißt es in dem Antrag.
Quelle: KNA.