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Mexiko |

Gefährdete Migranten in Mexiko kommen frei

Tausende Migranten erleben die Corona-Pandemie in mexikanischen Lagern. Sie stecken fest, weil Grenzen geschlossen sind und Asylanträge nicht mehr bearbeitet werden. Älteren und Kranken soll nun geholfen werden.

Anstehen fürs Essen: Im Lager Matamoros ist Abstandhalten schwer (Archivbild)

Ein Gericht in Mexiko hat wegen der Corona-Pandemie die sofortige Freilassung von älteren, kranken und anderweitig gefährdeten Migranten aus Auffanglagern angeordnet. Sie müssten vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen und Zugang zur Gesundheitsvorsorge bekommen, entschied ein Bundesrichter in Mexiko-Stadt.

Er ordnete an, dass in den staatlichen Lagern Vorkehrungen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergriffen und die Bewohner auf Symptome untersucht werden. Noch ist unklar, wie viele Menschen von dem Urteil betroffen sind.

22.000 Festnahmen

Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden in Mexiko nach offiziellen Angaben rund 22.000 Ausländer ohne die nötigen Papiere festgenommen. Bis Ende März wurden etwa 17.000 Asylanträge gestellt - 34 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Die globale Corona-Krise setzte dem Anstieg allerdings ein Ende. In der ersten Aprilhälfte sei die Zahl der Gesuche in Mexiko auf 548 gesunken, sagte der Chef der mexikanischen Flüchtlingsbehörde COMAR, Andrés Ramírez Silva, der Deutschen Presse-Agentur. Im gesamten Vormonat seien es noch 5300 gewesen. 2019 hatten Migranten 70.600 Asylanträge in Mexiko gestellt - eine Zunahme um 138 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zehntausende Menschen versuchen jeden Monat, über Mexiko in die USA zu gelangen. Der Großteil flieht vor Gewalt und Armut aus einem der Länder des "nördlichen Dreiecks": Guatemala, Honduras oder El Salvador. Mit allen drei Staaten unterschrieben die USA im Jahr 2019 Migrationsabkommen.

Soldaten gegen Migranten

Seither können Menschen, die auf ihrem Weg in die Vereinigten Staaten das jeweilige Land betreten haben, dorthin abgeschoben werden. Mexiko verpflichtete sich im vergangenen Juli, unter anderem durch den Einsatz von Soldaten an seinen Grenzen die Migration in die USA einzudämmen.

Zahlreiche Migranten werden seither bereits in Südmexiko abgefangen. Viele werden rasch in ihre Heimat abgeschoben. Hinzu kommt das US-Programm "Remain in Mexico" (Bleibe in Mexiko). Demzufolge können Menschen, die ohne die nötigen Dokumente über die Südgrenze in die USA einreisen wollen, für die Dauer ihrer Asyl- oder Einwanderungsverfahren nach Mexiko geschickt werden.

Angesichts der Corona-Pandemie haben aber sowohl die USA als auch Mexiko das Bearbeiten von Asylverfahren ausgesetzt. Zudem wurde die US-Grenze mit Mexiko für den Personenverkehr weitgehend geschlossen, und auch Guatemala riegelte seine Grenze mit Mexiko ab.

Quelle: Deutsche Welle, jj/sam (dpa, rtr)

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