Gauchos werden Kulturgut
In Uruguay ist die Figur des "Gaucho" und dessen Traditionen zum "Nationalen Kulturgut" erklärt worden. Bei einem Festakt mit tausenden Besuchern im Roosevelt-Park in Uruguays Hauptstadt Montevideo am Wochenende sei unter Beisein von Kultur- und Bildungsministerin, María Julia Muñoz, eine entsprechende Resolution verabschiedet worden, berichtet die uruguayische Tageszeitung "El País" am Montag, 27. März 2017.
Als nächsten Schritt würden die staatlichen Stellen Uruguays ein nationales Inventar über die Gaucho-Kultur anlegen. Geplant sei zudem gemeinsam mit den Nachbarländern anzustreben, die Gaucho-Kultur von den Vereinten Nationen zum "Weltkulturerbe" erklären zu lassen, so Uruguays Vereinigung zur Bewahrung des Gaucho-Brauchtums gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE. Als Grundlage dafür sei von der "Internationalen Vereinigung für die Gaucho-Kultur" (CITG) bereits ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet worden, schreibt "El País".
Als "Gaucho" werden nicht nur in Uruguay, sondern auch in Argentinien, Chile, Bolivien, Paraguay und Brasilien die Nachfahren europäischer Einwanderer und indigener Einwohner bezeichnet, die in den Pampas des Cono Sur seit dem 16. Jahrhundert traditionelle Rinderzucht betreiben. In der Nationalkultur spielt der südamerikanische "Cowboy" auf seinem Pferd und mit seinem Freiheitsdrang und individuellen Lebensstil eine wichtige Rolle. Auch sein Einfluss auf Musik (Chacarea, Zumba) und Ernährung (Fleischzubereitung auf dem "Churrasco"-Grill) ist sehr populär. (bb)