Galapagos-Riesenschildkröten vermehren sich wieder
Auf der Galapagos-Insel Pinzón bekommen die Riesenschildkröten wieder auf natürliche Weise Nachwuchs. Die Ratten, die die neugeborenen Tiere gefressen hatten, wurden ausgerottet.
Der Galapagos-Archipel liegt knapp 1.000 Kilometer westlich von Ecuadors Küste im Pazifik. Wie die Leitung des Parque Nacional Galápagos jetzt mitteilte, ist das 2012 begonnene Pinzón-Projekt erfolgreich abgeschlossen worden. Nach 150 Jahren können sich die berühmten Riesenschildkröten wieder ungestört vermehren. Pinzón ist die zwölftgrößte Insel des Archipels und von Menschen unbewohnt.
Ratten kamen vor 200 Jahren mit Seefahrern auf die Insel
Nationalpark-Leiter Walter Bustos zufolge haben sich die Anstrengungen von Generationen endlich ausgezahlt. Der Erholungsprozess gehe rasch vonstatten. Die Eier bzw. nicht vollständig geschlüpfte Neugeborene der auf Pinzón lebenden Riesenschildkröten der Gattung Chelonoidis ephippium waren in der Vergangenheit von Ratten gefressen worden. Die Nagetiere habe man nun ausgerottet. Zu diesem Zweck war Gift von Hubschraubern aus auf der Insel verteilt worden. Da Sperber sich von toten Ratten ernähren, mussten einige der Greifvögel für einige Jahre auf die Nachbarinsel Santa Cruz gebracht werden.
Es wird vermutet, dass die Ratten um 1800 mit Seefahrern wie Piraten und Walfängern auf die Galapagos-Inseln kamen. Nun kommt es darauf an, dass nicht erneut per Schiff Ratten eingeschleppt werden, was entsprechende Kontrollen erforderlich macht. Die Ratte gilt als guter Schwimmer.
Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts dauert 20 Jahre
Es handele sich um einen wichtigen Schritt bei der ökologischen Renaturierung der Insel, so Ecuadors Umweltministerium. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts auf Pinzón etwa 20 Jahre in Anspruch nehmen wird.
Zuletzt wurden nicht nur mehr Riesenschildkröten gezählt, sondern unter anderem auch mehr Eidechsen und Schlangen. Zuvor war die Fortpflanzung der Riesenschildkröten in Gefangenschaft sichergestellt worden. Die Jungtiere wurden seit 2014 wieder in ihrem natürlichen Lebensraum ausgesetzt, sobald sie eine Größe erreicht hatten, die ihr Überleben gewährleistete. (bs)