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Flüchtlingstreck aus Honduras erwartet

Wenige Tage vor dem erwarteten Start eines neuen Flüchtlingstrecks aus Honduras in Richtung USA fordern die mittelamerikanischen Länder die Migranten auf, die Corona-Schutzvorkehrungen einzuhalten.

Migranten, Venezuela, Kolumbien

Venezolanische Migranten zeigen ihre Dokumente an der Grenze zu Kolumbien. Foto (Symbolbild): Adveniat/Philipp Lichterbeck

Im Vorfeld eines neuen Flüchtlingstrecks aus Honduras in Richtung USA haben ranghohe Regierungsvertreter aus dem mittelamerikanischen Länderdreieck Honduras, Guatemala und El Salvador sowie aus Mexiko die Migranten dazu aufgefordert, die Corona-Schutzvorkehrungen einzuhalten. Migration müsse in einer sicheren, geordneten und regulären Form erfolgen, hieß es in einem gemeinsamen Aufruf, aus dem die Tageszeitung "La Prensa" am Montag, 11. Januar 2020 (Ortszeit), zitierte. Alle Reisenden müssten angesichts der aktuellen Pandemie die notwendigen Dokumente in vollständiger Form sowie einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen, sagte Nelly Jerez aus der Abteilung für Migration des honduranischen Außenministeriums.

Negativer Corona-Test und vollständige Dokumente

Laut lokalen Medienberichten wurde in Sozialen Netzwerken in Honduras zur Bildung einer neuen Flüchtlingskarawane Richtung USA aufgerufen, die sich Mitte Januar auf den Weg machen soll. Ein möglicher Starttermin sei der 15. Januar. In Guatemala hatten sich bereits am Wochenende Vertreter verschiedener Ministerien getroffen, um sich auf den Treck aus dem Nachbarland vorzubereiten. Das Institut für Migration aus Guatemala betonte, kein Migrant, der die notwendigen Dokumente nicht vorweisen könne, werde an der Grenze durchgelassen.

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hatte bereits vor Wochen wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie eine neue Fluchtwelle in Mittelamerika befürchtet. "Die Corona-Pandemie hat die Armut und Arbeitslosigkeit in Mittelamerika so sehr ansteigen lassen, dass sich neue Flüchtlingskarawanen auf den Weg in Richtung USA machen", so die Mittelamerika-Referentin des Hilfswerks, Ines Klissenbauer. Zwei verheerende Wirbelstürme in der Region, die hunderttausende Menschen zumindest vorübergehend obdachlos machten, sorgten für eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage.
Ebenfalls ein Grund für neue Trecks ist laut lokalen Medienberichten die Hoffnung, dass eine neue US-Regierung unter Präsident Joe Biden die strenge Migrationspolitik seines in der kommenden Woche aus dem Amt scheidenden Vorgängers Donald Trump lockern könnte.

Wirbelstürme und Corona haben die Notlage verschärft

In Sozialen Netzwerken wurde zuletzt für die Teilnahme an einer Karawane mit Start in der honduranischen Stadt San Pedro Sula geworben. Nicht absehbar ist, wie viele Menschen sich tatsächlich anschließen. In den vergangenen Jahren gab es bisweilen Trecks mit mehr als 2.000 Menschen. Eine Karawane im vergangenen Herbst wurde wegen fehlender Corona-Tests der Migranten in Guatemala aufgelöst.

An den Fluchtursachen hat sich nichts geändert: "Neben der akuten Notlage, die die große Armut und Ausweglosigkeit vieler Menschen noch verschärft, sind es die seit Jahrzehnten grassierende Gewalt, Kriminalität und der Raubbau an der Existenzgrundlage der Menschen, weshalb viele die Flucht als einzige Alternative für eine bessere Zukunft für sich ausmachen", sagt Adveniat-Expertin Klissenbauer. Hinzu kämen die verheerenden Auswirkungen der Pandemie auf den informellen Arbeitsmarkt, in dem mindestens 60 Prozent der honduranischen Bevölkerung arbeiteten.

Menschen fliehen vor Armut und Gewalt

Vor zwei Jahren hatte ein Migrantentreck aus Honduras in Richtung USA weltweite Beachtung gefunden. Die Menschen schafften es allerdings nur bis in die nordmexikanische Grenzstadt Tijuana. Der Versuch, die US-Grenze zu überwinden, scheiterte.

Quelle: KNA, Autor: Tobias Käufer

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