Flüchtlinge im "juristischen Fegefeuer"?
Bis zur Anerkennung des Flüchtlingsstatus eines Asylbewerbers können in Panama Monate bis Jahre vergehen. In der Zwischenzeit befinden sich die Asylsuchenden in einem „juristischen Fegefeuer“, geprägt von der Angst vor Ausweisung sowie von Ausbeutung, Verfolgungen und willkürlicher Haft. Dies berichteten drei Asylbewerber bei einer vom Jesuiten Flüchtlingsdienst (JRS) organisierten Tagung Ende September, an der u.a. auch Vertreter des Hohen Flüchtlingsrates, des panamesischen Außenministeriums und des Nationalbüros für Flüchtlinge (ONPAR) teilnahmen.
Flüchtlinge seien gezwungen, auf der Straße zu übernachten. Dies brächte viele Gefahren mit sich. Es sei auch gefährlich für sie, bei der Polizei Hilfe zu suchen, da sie oft geradedort Opfer von Repressalien würden, berichtet der JRS.
Der Erzbischof von Panama, Mgr. José Domingo Ulloa, kritisierte die Ausbeutung von Asylbewerbern. „Manche müssen für ihre Arbeitsstelle sogar zahlen.“ Die Lebensbedingungen der Migranten, Vertriebenen und Flüchtlinge – allein gelassen in ihrem Leid und Unglück – widersprächen dem Projekt Gottes und verrieten das Ideal der Gläubigen. Die Kirche versuche inständig, auf das schwierige Los der Migranten aufmerksam zu machen und mehr Rechte und Schutz für sie zu fordern.
Asylbewerber dürfen in Panama erst dann arbeiten, wenn sie als Flüchtling anerkannt sind. Um zu überleben, arbeiten einige von ihnen schwarz. Dabei werden sie oft extrem ausgebeutet.
Text: vh