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Film aus Guatemala für Golden Globe Awards nominiert

Der guatemaltekische Film "La Llorona" - "Die Weinende" handelt von den Massakern der Diktatur Anfang der 1980er Jahre an den Maya-Campesinos.

Bei „La Llorona“ handle es sich um einen historischen Film im doppelten Sinn, schreibt der britische Nachrichtensender BBC auf seiner Internetseite. Zum einen sei es der erste Film aus Guatemala, der bei den Golden Globe Awards antritt. Zum anderen werde ein hispanoamerikanischer Mythos thematisiert: die Legende einer Frau, die ihre Kinder tötet, und deren reumütige und verfluchte Seele sie jede Nacht unter Tränen nach den Kindern suchen lässt. Ein filmisches Stilmittel, um die realen Massaker der guatemaltekischen Diktatur an den Maya-Campesinos zu schildern. Das Drehbuch geschrieben und Regie geführt hat Jayro Bustamante. Hauptdarstellerin ist die guatemaltekische Schauspielerin María Mercedes Coroy. Der Film wurde am 3. Februar für die renommierten Golden Globe Awards nominiert, die am 28. Februar virtuell verliehen werden. 

Ein Film über die Traumata des Bürgerkriegs

Bei den Massakern an der indigenen Bevölkerung Guatemalas handelt es sich um eines der größten Verbrechen in der Geschichte Lateinamerikas, verübt in den Jahren 1981 bis 1983. Damals tobte in Guatemala ein Bürgerkrieg, der erst 1996 endete. Indigene Campesinos wurden verdächtigt, mit der marxistischen Guerilla zu kooperieren. Mit dieser Begründung löschte das Militär ganze Dörfer aus. Zehntausende Indigene fielen den Gräueltaten zum Opfer - darunter auch Frauen und Kinder. 

Der 1982/83 regierende Diktator Efraín Ríos Montt (gestorben 2018) wurde zwar 2013 wegen Menschenrechtsverbrechen verurteilt, die Entscheidung jedoch kurz darauf annulliert. Bis heute sind die Bürgerkriegsverbrechen nicht vollständig aufgearbeitet.

„La Llorona“, eine guatemaltekisch-französische Koproduktion, widmet sich den traumatischen Ereignissen von damals. Vor den Augen der indigenen Hauptdarstellerin namens Alma werden ihre Kinder von Militärs umgebracht. Diese drohen damit, auch ihr das Leben zu nehmen, sollte sie weinen. Alma beginnt, als Hausangestellte in der Villa eines pensionierten Militärs zu arbeiten. Dieser ist einer Strafe für die von ihm begangenen Bürgerkriegsverbrechen aufgrund angeblicher Fehler im Gerichtsverfahren entgangen. Der inzwischen betagte und kranke Mann hört nachts das Wehklagen von „La Llorona“. Die Familie des Ex-Militärs glaubt daher, er sei an Demenz erkrankt. 

Oscar-Nominierung nicht ausgeschlossen

Jayro Bustamante (43), der aus der Maya-Gemeinde Sololá im Südwesten Guatemalas stammt, und Hauptdarstellerin María Mercedes Coroy hatten bereits beim Film "Ixcanul" zusammengearbeitet, der auf der Berlinale 2015 ausgezeichnet wurde. Dieser Film übt Kritik an Rassismus und Machismo in Guatemalas Gesellschaft. Auch für sein neues Werk „La Llorona“ erhielt Bustamante viel Lob. Der Film zählt zu den vier Filmen aus Iberoamerika, die am 6. März in Spanien um den Premio Goya konkurrieren werden. Zudem ist eine Nominierung für den Oscar möglich. (bs)

bs (bbc)

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