Ex-Präsident "Pepe" Mujica erklärt Ausstieg aus Politik
Pepe Mujica hat in seiner Amtszeit Uruguay zu einem gut funktionierenden Sozialstaat mit nachhaltiger Umweltpolitik ausgebaut. Jetzt hat der 85-jährige Politiker und Senator seinen Rückzug aus der aktiven Politik erklärt.
Der ehemalige uruguayische Präsident José "El Pepe" Mujica (2010-2015) hat an diesem Wochenende seinen vorzeitigen Rückzug aus der Politik bekannt gegeben. Am Rande der Bezirks- und Kommunalwahlen in Uruguay am Sonntag, 27. September 2020, erklärte der Linkspolitiker, er werde seinen Posten als Senator aus gesundheitlichen Gründen abgeben, so lokale Medien. Aus den Wahlen ging die regierende konservative "Nationalpartei" von Präsident Luis Lacalle Pou als eindeutiger Sieger hervor.
"Ich liebe Politik und möchte nicht gehen, aber ich liebe das Leben mehr", zitiert die Nachrichtenagentur EFE Mujica über seinen schrittweisen Abschied von der politischen Bühne. Der Senator für das Linksbündnis Frente Amplio erklärte seinen Politikausstieg mit einer chronischen Immunerkrankung. Für Politik müsse man soziale Beziehungen eingehen. "Wenn ich mich um mich kümmern muss, kann ich nicht reden, kann ich nicht hier und dorthin gehen, wäre ich ein schlechter Senator", erklärte Mujica, der im vergangenen Mai 85 Jahre alt wurde.
Bereits im Oktober 2019 hatte der Ex-Guerillero angekündigt, er werde nicht erneut als Senator kandidieren. Weltberühmt wurde der gelernte Blumenzüchter für seinen Politikstil im Dienste der einfachen Leute und seiner Bescheidenheit im Lebensstil. Von dem monatlichen Präsidentengehalt in Höhe von 12.500 Dollar behielt er nur zehn Prozent, was ihm den Titel als „weltweit ärmsten Präsidenten“ verschaffte. Den Rest spendete er an kleine Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen. Auch seine Ehefrau spendet einen großen Teil ihrer Einkünfte. (bb)