Erstes Umweltgericht nimmt im März die Arbeit auf
Perus Umweltministerin Elsa Galarza und der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs, Duberlí Rodríguez, haben angekündigt, dass das Umweltgericht im März seine Arbeit aufnehmen wird.
Dieses hat seinen Sitz in der Hauptstadt der Region, Puerto Maldonado, die im Amazonas-Tiefland gut 50 Kilometer entfernt von der Grenze Perus zu Bolivien liegt.
Umweltzerstörung begleitet von Menschenrechtsverletzungen
Im peruanischen Haushalt für 2018 werden Mittel für die Arbeit des Gerichts bereitgestellt. Umweltministerin Galarza begrüßte die Entscheidung der peruanischen Justiz, handele es sich doch um eine der Regionen, die am stärksten von illegalem Bergbau und anderen Umweltdelikten betroffen seien. Hinzu kämen Menschenrechtsverletzungen wie Menschenhandel und Zwangsarbeit.
Das Umweltgericht wird sich mit Fällen befassen, in denen Polizei und Staatsanwaltschaft bereits ermitteln. Einstweilige Verfügungen können ausgesprochen werden. Den Hintergrund bildet der sogenannte Pacto de Madre de Dios, den staatliche Institutionen und Organisationen der Zivilgesellschaft im November 2017 unterzeichnet haben.
Papst Franziskus erhielt Exemplar des „Pacto de Madre de Dios“
Der zehn Verpflichtungen enthaltende Pakt zielt auf eine Verbesserung der Umweltjustiz in Peru und dient auch dem Schutz der in der Region lebenden indigenen Völker. Papst Franziskus erhielt bei seinem Peru-Besuch im Januar ein Exemplar des Pacto de Madre de Dios aus den Händen von Duberlí Rodríguez.
Zehntausende Menschen mit Quecksilber vergiftet
Das im illegalen Bergbau verwendete Quecksilber hat bereits zur Zerstörung von 320 Quadratkilometern Amazonas-Regenwald geführt. Etwa 50.000 Personen in der Region Madre de Dios sollen vergiftet worden sein. Die Zahl der illegalen Bergbau betreibenden Personen wird auf über 30.000 geschätzt. 99 Prozent der Bergbau-Aktivitäten sind illegal. (bs)
Adveniat hilft
Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat setzt sich für die Menschen und die Natur im Amazonasgebiet ein. Hier finden Sie die Forderungen von Adveniat an die Bundesregierung.