Erster Kongress-Kandidat der Welt mit Down-Syndrom
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In Peru tritt erstmals ein Politiker mit Down-Syndrom bei Wahlen an. Wie der 27 Jahre alte Bryan Russel Mujica aus Lima der Nachrichtenagentur AP in einem Interview berichtet, gehe es ihm bei seiner Kandidatur für die Kongresswahlen im Januar 2020 vor allem darum, Vorurteile gegen Menschen mit Behinderung abzubauen. Der Politiker der neugegründeten Mitte-Rechts-Partei „Partido Nacional“ (PN) ist damit der erste Kandidat mit Down-Syndrom für ein Parlament weltweit, so AP.
Menschen mit Behinderung seien in Peru „schlecht angesehen“, sein geplanter Einzug ins Parlament werde diese anhaltende Diskriminierung hoffentlich ändern, erklärte Russel Mujica im Interview. „Wir sind weder bedauernswert, noch Engel“, berichtet Russel von seinen täglichen Sprachübungen und dem Tür-zu-Tür-Wahlkampf in der peruanischen Hauptstadt. Amtlichen Statistiken zufolge leben in Peru rund drei Millionen Menschen mit einer Behinderung. Zahlen zu Menschen mit Down-Syndrom liegen nicht vor. Schätzungen gehen von rund 25.000 Personen aus.
„So weit wir wissen, ist er der erste Berufspolitiker, der Down-Syndrom hat und für eine öffentlich gewählte Position antritt“, begrüßt Michelle Sie Whitten von der Stiftung „Global Down Syndrome Foundation“ die Kandidatur. 2013 sei im spanischen Valladolid eine Frau mit dem Syndrom in den Stadtrat eingezogen, allerdings nicht gewählt, sondern als Nachrückerin. Die Bezeichnung Down-Syndrom geht auf den britischen Arzt und Apotheker John Langdon Down zurück, der dieses Syndrom 1866 erstmals wissenschaftlich beschrieb. (bb)