Epsy Campbell - erste schwarze Vizepräsidentin Lateinamerikas

Campbell (54) ist Ökonomin, die lokalen Medienberichten zufolge bei der Gründung der regierenden PAC im Jahr 2000 mitgewirkt hat. Campbells Großmutter, nach der sie „Epsy“ genannt wurde, stammt aus Jamaika, sie ist das jüngste von vier Kindern und hat selbst zwei Töchter. Über die Hürden und Herausforderungen, die sie auf ihrem Weg gemeistert haben mag, hat Epsy Campbell nach der Wahl nicht gesprochen. Campbell, die sich in verschiedenen Organisationen für die Belange von Menschen mit afrikanischer Abstammung einsetzt, betonte bei der digitalen Zeitung „CRHoy“: „Es wird eine Verantwortung sein, nicht nur die Menschen mit afrikanischer Abstammung zu repräsentieren. Sondern alle Frauen und Männer in dem Land - einem Land, das allen die gleichen Möglichkeiten gibt.“
Costa Rica gilt als Vorreiter, was politische Ämter und Verantwortung von Frauen in der Politik betrifft: Victoria Garrón war erste Vizepräsidentin des Landes und Thelma Curling erste afro-costaricanische Abgeordnete in den 1980er Jahren. Zwischen 2010 und 2014 regierte Laura Chinchilla als erste Präsidentin eines mittelamerikanischen Landes. In ihrer Regierungszeit war die Hälfte des Kabinetts mit Politikerinnen besetzt, und so soll es mit Carlos Alvarado und Epsy Campbell an der Spitze des Landes auch wieder werden. Die Vereinten Nationen haben die paritätische Demokratie in einem Tweet bereits als historisch gelobt. (mf)