Entschuldigung für Verbrechen der Militärdiktatur
Paraguay hat sich offiziell für die Verbrechen des Staates während der Militärdiktatur entschuldigt. Bei einer Gedenkstunde wurde zudem ein Mahnmal zu Ehren der Diktaturopfer eingeweiht, wie die Tageszeitung "Ultima Hora" am Donnerstag (Ortszeit) berichtete. "Die Anerkennung leiste ich im Namen des paraguayischen Staates und in Erfüllung des Urteils des Interamerikanischen Menschenrechtsgerichtshofes", sagte Paraguays Vizepräsidentin Alicia Pucheta.
Paraguay war von 1954 bis 1989 eine Militärdiktatur. An ihrer Spitze stand der deutschstämmige General Alfredo Stroessner, der das Land mit eiserner Hand regierte. Zu seinem Sturz trug auch Papst Johannes Paul II. bei. Als er das Land 1988 besuchte, traf er gegen den Willen des Diktators auch Vertreter der verbotenen Opposition und erschütterte damit nachhaltig die Macht Stroessners. Menschenrechtsorganisationen des südamerikanischen Landes gehen von rund 400 verschwundenen Menschen während der Diktatur aus. Etwa 18.000 wurden gefoltert.
Quelle: KNA