Ende des Streiks
19 Tage nach Beginn der Proteste im Bergbauzentrum Potosí ist es zwischen der Zentralregierung und den sozialen Bewegungen zur Einigung gekommen. Präsidentschaftsminister Óscar Coca erklärte den Konflikt damit am Montag für beendet. »Die Verträge sind unterzeichnet, wir haben in Potosí Wort gehalten. Die Probleme sind aus dem Weg geräumt, weil an den sechs geforderten Verhandlungstischen Einigung erzielt wurde«, so der Verhandlungsführer von der regierenden »Bewegung zum Sozialismus« (MAS) auf einer Pressekonferenz in Sucre, wo seit Freitag verhandelt wurde. Das »Potosinische Bürgerkomitee« (COMCIPO) trage nun die Verantwortung zur sofortigen Beendigung von Hungerstreiks, Straßenblockaden und anderen Protestaktionen.
Potosí zeigte sich mit den erzielten Ergebnissen zufrieden. Tausende Potosinos empfingen COMCIPO-Vorsitzenden Celestino Condori mit einer Jubelfeier in den Straßen der Stadt. Im Laufe des Montags hatte eine Generalversammlung der Streikenden dem Abkommen zugestimmt. »Die Freude der Potosinos zeigt die Einheit der Bevölkerung und der ganzen Region«, so Condori gegenüber dem Radiosender Erbol.
Die Regierung in La Paz verpflichtete sich zur Beilegung des Jahrhunderte alten Grenzkonflikts zwischen dem Departamento Potosí und Oruro, eine Kommission aus Experten des »Militärischen Instituts für Geografie« (IGM), beiden Präfekturen, Kommunen und betroffenen Siedlungen werde seine Arbeit Ende des Monats aufnehmen. Der Bau eines internationalen Flughafens wurde zur »nationalen Priorität« erklärt. Die stillgelegte Metallschmelze Karachipampa soll mit Staatsgeldern reaktiviert werden. Nachgekommen wurde der Forderung der Bergleute zur statischen Stabilisierung des vom Einsturz bedrohten Cerro Rico, eine Arbeitsgruppe wurde gegründet. La Paz sagte den Bau zweier Zementfabriken in der Region zu. Auch der Bau einer geplanten Verbindungsstraße zwischen der Hochlandstadt Potosí und der in den östlichen Tälern gelegenen Stadt Tarija solle beschleunigt werden, so das Abkommen. (bb)