ELN-Guerilla lässt Weihnachten Waffen ruhen

Friendensgraffito in Bogota (Symbolfoto: Adveniat/Jürgen Escher)
In Kolumbien hat die marxistische Guerilla „Nationale Befreiungsarmee“ (ELN) für die Weihnachtsfeiertage einen einseitigen Waffenstillstand ausgegeben. Auf Wunsch der „Gemeinschaften in den Territorien, die unter der Last des Krieges leiden“ und der sozialen Bewegungen habe die ELN-Führung einen „Stop der offensiven Operationen“ vom 23. Dezember 2018 bis zum 3. Januar 2019 erlassen, so eine Erklärung auf der Guerilla-Webseite.
Mit der Feuerpause wolle man „über Weihnachten und Neujahr zu einem Klima der Ruhe beitragen“, so die ELN-Oberbefehlshaber. Seit Februar letzten Jahres stehe die ELN zu Friedensverhandlungen bereit, „dafür muss Präsident Duque seine Delegierten nach Kuba schicken, wo unsere Verhandlungsdelegation sich weiterhin aufhält“. Die Verfolgungen von Gemeindeaktivisten und Menschenrechtlern durch „das Regime“ und „Kriegsdrohungen gegen Venezuela“ müssten aufhören, fordert die Guerilla.
Derweil riefen die Bischöfe der Diozöse von Istmina-Tadó, Apartadó und Quibdó im Departamento Chocó die ELN und Nationalregierung auf, „Weihnachten zu einem Beginn des herbeigesehnten Friedens“ zu machen. Die Regierung von Präsident Duque müsse in ihren „Forderungen flexibel werden und die Verhandlungen mit der ELN wieder aufnehmen“. Der Dialog sei der einzige Weg zu einer friedlichen Lösung des bewaffneten Konflikts, so das Bischofsschreiben „Weihnachten in Frieden – Nie wieder Krieg!“. Die ELN ihrerseits müsse „Beweise für die ernsthafte Verpflichtung für den Frieden im Chocó“ liefern, etwa die „Befreiung von Geiseln“. (bb)