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El Salvador: Bukele-Regierung führte Geheimverhandlungen mit Mara-Banden

Der Zeitung "El Faro" liegen nach eigenen Angaben Beweise über Geheimverhandlungen zwischen der salvadorianischen Regierung und den Mara-Banden vor. Dabei soll es zum Beispiel um weniger Morde im Tausch gegen bessere Haftbedingungen für Bandenanführer gegangen sein.

In Santa Ana, El Salvador, kontrollieren Jugendbanden, die Maras, ganze Stadtviertel. Zum Zeichen hinterlassen sie an überall an den Wänden ihre Signaturen. Hier ein halb überstrichenes Graffito der Mara Salvatrucha (MS 13). Foto: Adveniat/Jürgen Escher

In Santa Ana, El Salvador, kontrollieren Jugendbanden, die Maras, ganze Stadtviertel. Zum Zeichen hinterlassen sie an überall an den Wänden ihre Signaturen. Hier ein halb überstrichenes Graffito der Mara Salvatrucha (MS 13). Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Die Regierung des rechtspopulistischen Präsidenten Nayib Bukele soll ohne Kenntnis der Öffentlichkeit Geheimverhandlungen mit Mara-Banden geführt und anschließend versucht haben, Belege für die Gespräche zu vertuschen. Lokalen Medienberichten zufolge hätten die direkten Verhandlungen des Staates mit den als terroristischen Organisationen eingestuften „Mara Salvatrucha-13“, „Barrio 18 Revolucionario“ und „Barrio 18 Sureños“ in den Hochsicherheitsgefängnissen des mittelamerikanischen Landes stattgefunden.

Enthüllungen der Tageszeitung „El Faro“ vom Montag, den 23. August 2021 würden Beweise über die Treffen liefern. Das Blatt sei im Besitz von „Kopien von Hunderten von Berichten aus dem Gefängnissystem, die seit Juni 2019 Dutzende von geheimen Treffen zwischen Beamten und Bandenführern bestätigen“. Auch Geheimdienstberichte würden der Faro-Redaktion vorliegen. Den Quellen zufolge hätten Regierungsvertreter mit den Mara-Banden Vereinbarungen und Absprachen getroffen, etwa weniger Morde und Gewalt im Tausch für verbesserte Haftbedingungen.

Auch Privilegien für Mara-Bandenmitglieder nach den Parlamentswahlen 2021 seien besprochen worden, so „El Faro“. Seit Monaten schwelt in El Salvador der Skandal um die Geheimgespräche. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelte mit der Sondereinheit „Catedral“ seit Monaten und hatte die Treffen mit Audios, Fotos, Dokumenten und Zeugenaussagen dokumentiert. Im Mai 2021 waren die unabhängigen Richter des Verfassungsgerichts und der Generalstaatsanwalt Raúl Melara durch das Parlament, in welchem die Bukele-Partei die Mehrheit hat, entlassen worden. Melaras Nachfolger Rodolfo Delgado, der dem Bukele-Lager zugerechnet wird, löste die Ermittlungsgruppe anschließend auf. (bb)

bb (ElFaro)

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