Venezuela hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Exodus erlebt. Rund fünf Millionen Menschen haben das Land aufgrund des enormen Wirtschaftseinbruchs, Geldentwertung und der Versorgungskrise bereits verlassen. Alleine 1,8 Millionen Menschen flohen nach Kolumbien. Der venezolanisch-kolumbianische Grenzübergang bei Cucutá ist eine der Hauptrouten der Flüchtlinge nach Kolumbien. (Foto: Philipp Lichterbeck/Adveniat)
Vor der Corona-Krise sind zehntausende Migranten, Flüchtlinge und Grenzgänger aus Venezuela über die Brücke "Puente Internacional Simon Bolivar" nach Kolumbien gelangt. Manche kamen nur kurz zum Einkaufen, andere um zu bleiben...
...wie diese venezolanische Frau mit Kindern in der Grenzstadt Cucúta.
Viele Flüchtlinge bleiben jedoch nicht in der Grenzregion, viele machen sich auf eine beschwerliche Reise zu Fuß über die Anden in Richtung Bogotá. In Kolumbiens Hauptstadt wollen sie Arbeit finden. Doch 80 aller venezolanischen Flüchtlinge Prozent schlagen sich mit informellen Jobs durch - ohne soziale Absicherung.
Kolumbianischer Migrationsbeamter kontrolliert die Einreisekarten und Ausweise auf der Grenzbrücke zwischen Venezuela und Kolumbien. Kolumbien hat sich dazu verpflichtet, Flüchtlinge aus Venezuela zu aufzunehmen. Während der Hochphase des kolumbianischen Binnenkonflikts flohen zuvor zweieinhalb Millionen Kolumbianer nach Venezuela - im Zuge der venezolanischen Krise sind 400.000 Flüchtlinge wieder zurück gekehrt.
Der kolumbianische Staat ist jedoch zunehmend mit der Anzahl der Migranten überfordert. In der Grenzregion hilft die katholische Kirche: In der Casa de Paso Divina Providencia versorgt die Diozöse Cúcuta Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela mit täglich zwei Malzeiten.
...wie diese Venezulanerin mit ihrem Kind.
Auch in Mittelamerika bleibt vielen Menschen nicht viel mehr übrig, als vor der überbordenden Bandenkriminalität und den fehlenden Perspektiven zu flüchten. 340.000 Binnenvertriebebene gibt es im Norden Mittelamerikas. Tausende machen sich auch auf den gefährlichen Weg Richtung USA, wie diese Gruppe von minderjährigen Migranten, die alleine reist. Foto: Øle Schmidt
In der Kapelle Santa Marta in Salto de Agua in Mexiko finden Migranten für ein paar Tage Zuflucht. Freiwillige aus der Pfarrei kümmern sich um die Menschen vor allem aus Honduras und El Salvador, die aus ihren Heimatländern fliehen und sich auf den gefährlichen Weg in die USA machen.
Auch in der Herberge nicht wirklich frei: Migranten warten auf die Ausgabe des Essens.
Wie diese Flüchtlinge aus Honduras können, sich die Migranten können sich in der Herberge etwas ausruhen, bevor die gefährliche Reise in die USA weitergeht. 2018 starben laut den Vereinten Nationen 439 Menschen auch der Route zwischen den USA und Mexiko.
Viele Migranten verschwinden auf ihrer Reise auch spurlos. Viele geraten in die Fänge von Drogenbanden und ermordet, Frauen werden zur Prostitution gezwungen. Die Leiterin des Menschenrechtszentrums der Diözese in Saltillo zeigt das Porträt eines minderjährigen Migranten, der auf seiner Reise von Mittelamerika in die USA »verschwunden« ist – und das schon vor mehr als fünf Jahren. Foto: Ole Schmidt
Tausende scheitern letztendlich an dem Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko. Aktuell sind Kilometer der Grenze zwischen USA und Mexiko mit befestigten Grenzanlagen geschützt. Im Jahr 2019 registrierten die Behörden in einigen Monaten bis zu 100.000 Grenzübertritte.
Viele Familien stranden aber auch an der Grenze. Sie leben häufig in Armenvierteln in der Grenzregion, wie dieses Kind von Migranten aus dem Armenviertel. (Foto: Ole Schmidt/Adveniat)
So sieht es in dem Armenviertel direkt an der Grenze zu den USA aus, in dem sehr viele Migranten aus Mittelamerika leben.