Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Indigene, Religion |

Ein Jahr nach der Amazonassynode - Teilnehmer ziehen positive Bilanz

Das Selbstbewusstsein der Menschen in der Amazonas-Region sei gestärkt worden, Indigene und Frauen würden stärker beteiligt - so die positive Bilanz der Teilnehmer einer Videokonferenz zu den Auswirkungen der Amazonassynode. Doch es gibt auch Kritik.

Adveniat, Amazonas, Synode, Rom

Pater Michael Heinz (Mitte), Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, hat vor einem Jahr in Rom in der Synodenaula mitdebattiert. Foto: Adveniat/APSA-Servizio Fotografico

Ein Jahr nach der Amazonassynode der katholischen Kirche im Vatikan haben mehrere deutschsprachige Teilnehmer eine überwiegend positive Bilanz gezogen. Die Indigenen und alle anderen Menschen aus der Amazonas-Region fühlten sich gestärkt und hätten ein neues Selbstbewusstsein entwickelt, erklärte der deutsche Bischof Johannes Bahlmann aus Obidos in Brasilien. Er nahm am Dienstagabend, 20. Oktober 2020, an einer Videokonferenz der Hilfswerke Misereor und Adveniat teil.

Innerkirchlich sei es erfreulich, dass Frauen und Indigene in Lateinamerika inzwischen stärker beteiligt würden, betonte Schwester Birgit Weiler aus Peru. Wichtig sei aber, dass sie nicht nur beraten dürften, sondern auch mitentscheiden. Hier gebe es viele positive Signale, so die Ordensfrau, und sie hoffe sehr, dass diese auch weiter in die Tat umgesetzt würden.

Neue Netzwerke entstehen

Als Folge der Synode seien in der Amazonas-Region neue Netzwerke entstanden, ergänzte der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Michael Heinz. Und anders als in Deutschland, wo Papiere oft "abgeheftet und schnell vergessen werden", seien die Synodendokumente in Lateinamerika viel diskutiert und "mit Leben erfüllt" worden.

Zusätzlich zur bisherigen Option für die Armen und für die Jugend sei außerdem eine "Option für die Schöpfung und für die Indigenen" dazugekommen, so der Ordensmann. Adveniat und die Kirche in Deutschland sollten dies unterstützen. Außerdem könne man "als synodale Kirche in Deutschland davon lernen und der Kirche ein amazonisches Gesicht geben".

Kritik: Echte Reformen scheitern an "Traditionalisten"

Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel verwies auf aktuelle Debatten über das EU-Mercosur-Abkommen zu Handelsbeziehungen mit südamerikanischen Ländern. Dass hier Fragen nach Umweltstandards, Menschenrechten und demokratischer Kontrolle eine entscheidende Rolle spielten, könne man auch als Beispiel dafür ansehen, was konkret aus den Debatten bei der Amazonassynode folgen könne.

Eher kritisch äußerte sich der Befreiungstheologe Paulo Suess. In den Debatten bei der Synode habe es eine große Offenheit für echte Reformen gegeben, doch am Ende hätten sich "Traditionalisten" durchgesetzt, die möglichst wenig Veränderung wollten. Sie hätten den Papst "in die Ecke gedrängt" und ihm sogar Spaltungsabsichten und Häresien, also Irrlehren, vorgeworfen. Infolgedessen habe sich Franziskus im Schlussdokument zur Synode "doch sehr zurückgehalten".

Quelle: kna

Weitere Nachrichten zu: Indigene, Religion

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz