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Ecuador bekommt konservativen Präsidenten

Es war eine Richtungsentscheidung und es war eine knappe. Bei den Stichwahlen in Ecuador hat sich der wirtschaftsliberale und sozialkonservative Banker Guillermo Lasso gegen seinen linken Herausforderer durchgesetzt.

Der konservative Politiker Guillermo Lasso hat das Rennen um die Präsidentschaft in Ecuador gewonnen. Foto: Samurai Juan, Guillermo Lasso, CC BY-SA 4.0

Der konservative Politiker Guillermo Lasso hat das Rennen um die Präsidentschaft in Ecuador gewonnen. Foto: Samurai Juan, Guillermo LassoCC BY-SA 4.0

"Die Wähler haben sich für den Wandel entschieden", sagte der 65-Jährige designierte Präsident Guillermo Lasso bei seiner Rede in Guayaquil und betonte, nach 14 Jahren Sozialismus einen neuen Kurs einzuschlagen. "Seit Jahren träume ich davon, den Ecuadorianern zu dienen. Heute habt ihr entschieden, und eine Ära der Begegnung soll beginnen", sagte der Wahlsieger.

Nach Auszählung fast aller Stimmen kam Lasso auf 52,52 Prozent. Laut Wahlamt erhielt Linkskandidat Andrés Arauz bei der Stichwahl 47,48 Prozent der Stimmen.

Arauz erkannte seine Niederlage an, wies in seiner Rede aber daraufhin, dass seine Partei die stärkste Fraktion im Parlament stellt und zu konstruktiver Opposition bereit sei. Der 36-jährige Wirtschaftswissenschaftler, der als Ziehsohn von Ex-Präsident Rafael Correa gilt, hatte den ersten Wahlgang mit rund 32 Prozent deutlich gewonnen. Er konnte die Anhänger der im ersten Wahlgang unterlegenen Kandidaten allerdings nicht für sich mobilisieren. So hatte der indigene Kandidat Yaku Pérez nach seinem Ausscheiden im Februar von Betrug gesprochen und zur Wahlenthaltung in der Stichwahl aufgerufen.

Der bisherige Präsident Lenín Moreno war zuletzt in der Wählergunst stark abgerutscht und hatte sich gar nicht erst zur Wiederwahl gestellt.

Stramm katholisch und wirtschaftsfreundlich

Die beiden Kandidaten stehen an gegenüberliegenden Enden des politischen Spektrums: Arauz repräsentiert den "Sozialismus des 21. Jahrhunderts", Lasso, der bereits zum dritten Mal angetreten war, steht für eine liberale Wirtschaftspolitik und will den Staatsapparat deutlich verkleinern und ausländische Investoren anlocken. Er ist Mitglied der ultrakonservativen Vereinigung Opus Dei und spricht sich strikt gegen gleichgeschlechtliche Ehen sowie Abtreibung aus.

Umweltschutz- und Menschenrechtsgruppen hatten beiden Kandidaten in Umweltschutzfragen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt, da sie an der Öl-Förderung im Amazonasgebiet festhalten wollen, dessen Urwälder für das Erdklima eine wichtige Rolle spielen.

Lasso will Impfkampagne beschleunigen

Lasso wird das höchste Staatsamt am 24. Mai inmitten einer schweren Krise übernehmen. Das Andenland ist schwer verschuldet, die Wirtschaft schrumpfte 2020 um 7,8 Prozent. Auch in sozialen Bereichen hat die Corona-Pandemie Ecuador um Jahre zurückgeworfen. So ist die Kluft zwischen Arm und Reich nach Angaben des Nationalen Statistikinstituts (INEC) wieder so tief geworden wie 2010. Die offizielle Arbeitslosenquote kletterte auf 5,7 Prozent und die der Unterbeschäftigten auf 23 Prozent. Laut INEC gilt jeder dritte Ecuadorianer als arm, auf dem Land ist es sogar die Hälfte der Bevölkerung.

Seit Ende Februar steigen zudem die Covid-Zahlen wieder an, die Krankenhäuser arbeiten an der Kapazitätsgrenze, die Impfkampagne der aktuellen Regierung läuft schleppend. Lasso versprach noch am Wahlabend, bereits in der kommenden Woche mit der Planung seiner Impfkampagne zu beginnen.

Quelle: Deutsche Welle, bri/ehl (epd, afp, dpa)

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