Ecuador: Amazonas-Indigene ziehen für Bergbaustopp vor Verfassungsgericht
In Ecuador kämpfen von Bergbau und Erdölförderung betroffene Indigenen-Gemeinschaften weiter für einen juristischen Stopp der umweltzerstörenden Rohstoffindustrie. Vertreterinnen und Vertreter der Sinangoe und Waorani haben deshalb am Dienstag, 6. September 2022, beim Verfassungsgericht des südamerikanischen Landes gegen den Staat geklagt, berichtet die Nachrichtenagentur EFE aus der Hauptstadt Quito.
Nach Jahren des Rechtstreits warte man weiter auf Ergebnisse, zitiert die Nachrichtenagentur AP die Waorani-Indígena Gaba Guiquita. „Heute erheben wir unsere Stimme laut, weil wir in unseren Territorien gesund leben wollen, der Staat uns geschadet hat, weil er unsere Entscheidungen nicht respektiert und in unser Gebiet eingedrungen ist“, erklärt Guiquita, die als Teil einer rund 50-köpfigen Delegation zur Klageeinreichung nach Quito gereist war. Die Gemeinschaften fordern, dass die vor Jahren von Provinzgerichten zu ihren Gunsten gefällten Urteile vom Zentralstaat anerkannt und umgesetzt werden.
Nach langen Gerichtsverfahren hatten das Provinzgericht Sucumbíos und das Provinzgericht Pastaza zugunsten der indigenen Ureinwohner und gegen die Abbauaktivitäten in Tausenden Hektar Regenwald geurteilt. Die Richter begründeten dies damit, dass der Staat das verfassungsgemäße Recht indigener Gemeinden auf eine freie und vorherige Befragung, die Bergbauprojekten vorangehen muss, verletzt habe und die Aktivitäten vor Ort illegal seien. Ecuador erzielt rund ein Drittel seiner Steuereinnahmen aus dem Erdölgeschäft. Dazu kommen jedes Jahr Rohstoffexporte von rund drei Milliarden US-Dollar - vor allem Gold, Kupfer und andere Mineralien aus dem Süden das Andenlandes. (bb)