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Dürre setzte schon der Maya-Kultur zu

Die Ruinen von Palenque zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen der Maya-Kultur in Mexiko. (Foto: Adveniat/Hoch)
Die Ruinen von Palenque zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen der Maya-Kultur in Mexiko. (Foto: Adveniat/Hoch)

Die Dürre, die derzeit vielen Regionen auf der ganzen Welt zu schaffen macht, ist alles andere als ein Phänomen der Neuzeit. Die Maya-Zivilisation, die Mittelamerika über Jahrhunderte prägte, habe wie wenige andere unter den Trockenzeiten gelitten, schreibt die spanische Zeitung „El País“.

Ganze Jahrzehnte im 9. und 10. Jahrhundert habe Dürre geherrscht, die mit zum Niedergang der Maya-Kultur beitrug. Einem jetzt in der US-Fachzeitschrift „Science“ erschienenen Artikel zufolge wurde die Halbinsel Yucatán im heutigen Mexiko seinerzeit von einer der schlimmsten Dürren der letzten 10.000 Jahre in dieser Region heimgesucht.

Grundsätzlich war bereits bekannt, dass extreme klimatische Ereignisse Einfluss auf die Geschichte der Maya nahmen. Umstritten ist allerdings, inwieweit sie direkt für den Niedergang der Maya-Kultur verantwortlich sind. Den Autoren des Fachbeitrags zufolge sank der Wasserspiegel der Seen in der Region beträchtlich infolge von deutlich weniger Regenfällen sowie einer starken Verdunstung. Extremen Dürrephasen lassen sich verminderte Bauaktivitäten, zum Beispiel von Tempeln, zuordnen, wie archäologische Forschungen ergaben.

Dürre machte Mais-Ernten zunichte

Der Geowissenschaftler Martin Medina von der Auburn University im US-Bundesstaat Alabama, schreibt der Dürre nicht die alleinige Verantwortung für den Niedergang der Maya-Kultur zu. Mit Sicherheit hätten auch soziopolitische Ereignisse eine Rolle gespielt. Die Maya, die im Gebiet der heutigen Staaten Guatemala, Honduras, El Salvador sowie im südlichen Teil Mexikos siedelten, stützen sich auf den Anbau von Mais und anderen Pflanzen. Ausbleibender Regen richtete entsprechend schwere Schäden an.

Maya-Herrscher für Ernährung ihres Volkes verantwortlich

Die Legitimität der Maya-Herrscher aber hing von ihrer Fähigkeit ab, die Bevölkerung zu ernähren. Missernten konnten zu einem Verlust an politischer Autorität führen. Eine weitere Konsequenz der Dürre war, dass sie einen Abbruch der Beziehungen zwischen Städten nach sich ziehen konnte, sowohl den Handel als auch die Diplomatie betreffend. In der Folge verließ ein Teil der Bevölkerung ihre Stadt, die Eliten konnten ohnehin mühelos angenehmere Orte aufsuchen.

Wasserversorgung heute die große globale Zukunftsfrage

Auch ein Zunehmen der Kriege von Maya untereinander führte ihre Zivilisation an den Abgrund. Bei all dem bleibt zu beachten: Die Maya-Kultur ging nie vollständig unter. Ihre Nachfahren leben auch heute noch in Mittelamerika. Eine anthropologische Konstante stellt der Umgang mit Wasser dar, seiner Verfügbarkeit oder seinem Mangel. Alle Zivilisationen mussten hier Lösungen finden. Heute in Zeiten des Klimawandels gilt die Wasserversorgung als eine der großen Zukunftsfragen der Menschheit. Eine globalisierte Wirtschaft verfügt über sehr viel wirksamere Möglichkeiten der Anpassung an den Klimawandel als es in der Vergangenheit der Fall war. (bs)

Quelle: El Pais

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