Deutschland beteiligt sich an erstem Solarthermie-Kraftwerk in Lateinamerika

Nachdem der spanische Technologieanbieter „Abengoa“ diese Woche einen Vertrag unterzeichnet hat, gehen in Chile die Bauarbeiten am ersten Solarthermie-Kraftwerk in Lateinamerika des Unternehmens „Cerro Dominador“ weiter. Chile will als Gastgeber der diesjährigen UN-Weltklimakonferenz im Dezember will mit dem 10-Megawatt-Mammutprojekt unter Führung des spanischen Investors „Acciona“ in der Atacama-Wüste klimafreundlichen Strom erzeugen. Die Menge würde für mehr als 380.000 Haushalte reichen und soll auch für die Bergbau-Industrie verwendet werden, berichtet das Energie-Branchenportal „Energía Limpia“ am Dienstag, 24. September 2019.

An der Finanzierung des Vorhabens sind auch deutsche Akteure beteiligt. Neben der Deutschen Bank und der Commerzbank steuert die öffentliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) insgesamt 120 Millionen US-Dollar zum Energieprojekt bei. 65 Millionen US-Dollar werden von der KfW als Darlehen an die staatliche chilenische Entwicklungsbank Corporación de Fomento de la Producción (CORFO) vergeben, welche die Mittel über eine lokale Bank an das Projekt Cerro Dominador weiterleitet, so die Bank. Das Projekt ist Teil der internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums.

Wie die Deutsche Welle berichtet, sei das Kraftwerk „das Aushängeschild von Chiles Energiewende.“ Hunderte Sonnenpanele bündeln das Licht in einem Turm, wo eine Salzflüssigkeit erhitzt wird und Dampfturbinen antreibt. Noch im Jahr 2014 lag der Anteil von Sonne und Wind am Energiemix bei sechs Prozent, in 2019 sind es bereits 20 Prozent. Regierungsziel sind 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2040. Amtlichen Angaben zufolge wurden durch den Ausbau der erneuerbaren Energien von 2007 bis 2016 mehr als 20 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Bis 2030 will das Land seinen CO2-Ausstoß um 30 Prozent senken. (bb)