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Demokratie in Lateinamerika: eine durchwachsene Bilanz

Demonstration in Managua, Nicaragua. Foto: Adveniat/Klaus Ehringfeld

Zu den demokratischen Rechten gehört die Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Foto: Protestzug in Managua, Nicaragua, am 28. Juli 2018 (Adveniat/Klaus Ehringfeld)

Das britische Wochenmagazin „The Economist“ hat den „Demokratieindex“ für das Jahr 2018 veröffentlicht. Anhand von fünf Kategorien erfasst das Forschungsteam des Magazins demokratische Werte in 165 Ländern. In zwei Ländern Lateinamerikas gab es große Veränderungen. Blickpunkt Lateinamerika analysiert den „Demokratieindex 2018“ für die Länder in Lateinamerika.

Veränderungen in Costa Rica und Nicaragua

Der Index setzt sich aus den Kategorien „Wahlprozess und Pluralismus“, „bürgerliche Freiheit“, „Funktionieren der Regierung“, „politische Beteiligung“ und „politische Kultur“ zusammen. Anhand dieser Werte werden die Länder in „vollständige Demokratie“, „unvollständige Demokratie“, „Hybridregime“ und „autoritäres Regime“ unterteilt. Eine ausführliche Beschreibung der Methodik und die vollständigen Ergebnisse sind hier zu finden

Costa Rica konnte im Vergleich zum letzten Jahr einen Sprung nach vorne machen. Die Forscherinnen und Forscher erteilten dem mittelamerikanischen Land den Status „vollständige Demokratie“, im letzten Jahr war Costa Rica noch in der Kategorie „unvollständige Demokratie“ zu finden. In Bezug auf demokratische Werte ist Nicaragua der Absteiger des Jahres. Inzwischen wird das Land unter der Führung von Präsident Ortega als „autoritäres Regime“ geführt. 

Leichter Rückgang 

Insgesamt bleibt „Lateinamerika und die Karibik“ die demokratischste Region in der Welt der Entwicklungsländer. Allerdings fiel der Demokratieindex von 6.26 im Jahr 2017 auf 6.24. Damit sind Westeuropa und Lateinamerika die einzigen Regionen weltweit, in denen der Demokratieindex sank. Wie bereits in den vorherigen Jahren hat Lateinamerika absteigende Werte in den Kategorien „Wahlprozess und Pluralismus“, „Funktionieren der Regierung“ und „bürgerliche Freiheit“ zu verzeichnen. Trotz der Rückgange verfügt die Region in den Bereichen bürgerliche Freiheiten und Pluralismus über weltweite Bestwerte. Teilhabe und politische Kultur sind im Aufwärtstrend. Die größten Probleme für die Demokratie in Lateinamerika sind Korruption, transnational organisiertes Verbrechen, sowie weiterhin bestehende Defizite bei politischen Institutionen. 

Ein Blick auf die Länder

Von den 24 untersuchten Ländern konnten 13 Länder ihren Indexwert verbessern, 11 Länder verschlechterten sich. Die Region verfügt über zwei „vollständige Demokratien“ - Uruguay und Costa Rica – und über 14 unvollständige Demokratien, fünf Hybridregime (darunter Bolivien) und drei autoritäre Regime, zu denen Nicaragua, Venezuela und Kuba zählen. Neben Costa Rica konnten Kolumbien, Ecuador und Haiti ihre Werte steigern. Abwärts ging es für Mexiko, El Salvador, Venezuela und Kuba. (aw)

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