David Huerta erhält FIL-Literaturpreis
Die Veranstalter der Buchmesse „Feria Internacional del Libro“ (FIL) im mexikanischen Guadalajara haben den heimische Schriftsteller, Dichter und Übersetzer David Huerta mit dem Literaturpreis für romanische Sprachen 2019 geehrt. Die Jury des wichtigsten Literaturpreises in Lateinamerika zeichnete den 69 Jahre alten Sohn des bekannten Poeten Efraín Huerta (1914-1982) für seinen „Antrieb, Leidenschaft und brüderliche Intelligenz“ aus, wurde die Vergabe am Montag, 2. September 2019, über den Kurznachrichtendient Twitter mitgeteilt.
„Ich fühle mich wirklich geehrt, was ich mein ganzes Leben gemacht habe, ist das Schreiben“, teilte der Preisträger auf einer Pressekonferenz mit. Der 1949 in Mexiko-Stadt geborene Autor wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Werke wie „Incurable“ (1987) und „El jardín de la Luz“ (1972) stünden für „diverse Traditionen der Moderne und lateinamerikanischen Literatur-Avantgarden“, begründete die Jury die Vergabe. Überreicht wird der mit 150.000 US-Dollar honorierte Preis auf Lateinamerikas größter Buchmesse, die für das Publikum im November ihre Tore öffnet.
Der Preisträger erklärte in einem Telefon-Interview mit der Tageszeitung „El Occidental“, dass er sich in seinem schriftstellerischen Leben niemals von der Politik entfernt habe. Sein Heimatland Mexiko erlebe einen „andauernden Zusammenbruch“, und es gebe auch heute „kein Licht am Ende des Tunnels“. Die Militarisierung des Landes, die Misshandlung von Migranten an den Grenzen, die Unsicherheit durch Kriminalität verursache „tiefe Trauer“ und „große Verzweiflung“, forderte der Alt-68er eine starke Opposition von links. (bb)