Das Requiem der Sao-Francisco-Umleitung
Bischof Tomás Balduino über neue Perspektiven für den Nordosten.
„Trauergeläut und Fasten haben die Gewichtung einer Prophetie. Diese Symbole wollen sagen, dass die Umleitung des Rio São Francisco sich nicht erfüllen wird.“ Es ist das Requiem der Flussumleitung, das Bischof Tomás Balduino in einem Kommentar des lateinamerikanischen Nachrichtenportals adital ankündigt.
Trauerglocken und Fasten (oder weniger religiös gesprochen: Hungerstreik), das waren die Mittel derer sich Dom Luiz Cappio, Bischof von Barra, bediente, um das Megaprojekt der Flussumleitung zu verhindern. Viele Menschen haben den Bischof in ihrem Anliegen unterstützt: soziale Organisationen, Wissenschaftler, Bischöfe, Landarbeiter, die indigene Bevölkerung.
In seinem Kommentar richtet sich Balduino gegen „Lulas Traum“, ein Denkmal zu errichten, das ihn selbst überdauert. Er plädiert für eine Herangehensweise, die nicht „mit der Trockenheit abschließen will“, sondern sich mit den Gegebenheiten arrangiert. Balduino: „Es mangelt dort nicht an Wasser. Was fehlt, ist die Verteilung des Wassers.“