Corona-Pandemie: Costa Rica empfängt erste ausländische Touristen
In Costa Rica ist das erste Flugzeug mit ausländischen Touristen an Bord gelandet, nachdem das Land im März seine Grenzen wegen der Corona-Pandemie dicht gemacht hatte. Wer einreisen will, muss jedoch zahlreiche Regeln beachten.
In Costa Rica ist in der Nacht zu Montag das erste Flugzeug mit ausländischen Touristen seit Beginn der Corona-Pandemie gelandet. 200 Touristen waren laut lokalen Medienberichten an Bord der Maschine aus Spanien. Im März hatte das Land seine Grenzen aufgrund der Corona-Pandemie für den internationalen Reiseverkehr komplett geschlossen.
Bereits vergangene Woche hatte Costa Rica angekündigt, seine Flughäfen ab August schrittweise für Einreisende aus dem Ausland wieder zu öffnen. Zu den Regionen und Ländern, aus denen nun Touristen einreisen dürfen, zählen die Europäische Union, das Vereinigte Königreich und Kanada. Aus Sicht der Verantwortlichen in Costa Rica sei dort die Corona-Pandemie vergleichsweise gut unter Kontrolle.
Es handle sich jedoch nicht um eine generelle Öffnung der Grenzen, betonte Tourismusminister Gustavo Segura Sancho auf einer Pressekonferenz: "Es geht hier nur um eine schrittweise und sehr vorsichtige Öffnung der internationalen Flughäfen." Anfänglich sollen lediglich fünf Flugzeuge pro Woche in Costa Rica landen dürfen, was rund ein Prozent des Flugaufkommens vor der Pandemie ausmacht. Von Europa aus sollen die Flüge überwiegend über Madrid und Frankfurt am Main abgewickelt werden.
Strikte Sicherheitsmaßnahmen für Touristen in Costa Rica
Für die Einreise erarbeitete das Ministerium ein striktes Sicherheitskonzept: So müssen Touristen einen negativen Covid-19-Test und eine Krankenversicherung nachweisen, die mögliche Kosten im Fall einer Behandlung im Zusammenhang mit Corona übernimmt. Wer keinen negativen Corona-Test vorweisen kann, der nicht älter als 48 Stunden ist, müsse sich am Flughafen testen lassen und dann isoliert in seinem Hotel auf das Ergebnis warten, heißt es von den Behörden. Außerdem müssen Einreisende zustimmen, dass sie mit einer möglichen Pflichtquarantäne von 14 Tagen einverstanden sind.
Costa Rica zählt zu den Ländern Lateinamerikas, die bisher vergleichsweise wenige Corona-Infektionen verzeichnet hatten. Seit Beginn der Pandemie haben sich in dem Land laut Gesundheitsministerium rund 19.000 Menschen mit dem Virus infiziert, 171 Menschen sind an den Folgen gestorben. Jedoch sind die Neuinfektionen in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen. Zuletzt verzeichnete Costa Rica 427 Neuinfektionen an einem Tag – was im Vergleich zum Beginn der Pandemie einen deutlichen Anstieg bedeutet.
Dass Costa Rica die Flughäfen dennoch teils öffnet, liegt daran, dass sich der internationale Tourismus vor der Pandemie zu einem der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige und zu einer der wichtigsten Einnahmequellen des Landes entwickelt hatte. Im Jahr 2019 kamen mehr als drei Millionen Touristen nach Costa Rica. Mehr als 70.000 der rund fünf Millionen Costa-Ricaner waren vor dem Lockdown im Hotel- und Gaststättengewerbe sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Hinzu kommen Tausende weitere Arbeitnehmer im Servicesektor, die direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig sind.
Beachten Sie bitte bei geplanten Reisen nach Costa Rica die aktuellen Informationen des Auswärtigen-Amtes.