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Corona-Hilfen für Millionen arme Brasilianer

Brasilien will mit einem milliardenschweren Corona-Hilfspaket Menschen helfen, deren finanzielle Not sich aufgrund des Shutdowns noch vergrößert hat. Das Problem: Viele der 210 Millionen Brasilianer haben weder ein Bankkonto noch einen Wohnsitz - sie sind nicht registriert. 

(Symboldfoto) Frau in Favela Vidigal in Rio de Janeiro. Foto: Christina Weise

Die Regierung in Brasilien will am Donnerstag die ersten Gelder aus einem milliardenschweren Corona-Hilfspaket an Menschen in Armut auszuzahlen. Damit sollen vor allem Arbeiter des informellen Sektors unterstützt werden, die von dem Shutdown aufgrund der Corona-Pandemie am härtesten betroffen sind. Das berichten lokale Medien am Mittwoch.  Allerdings habe die Regierung große Schwierigkeiten die Familien zu registrieren, da die meisten weder ein Bankkonto noch einen festen Wohnsitz besitzen. Bis zu 50 Millionen Brasilianer, etwa jeder vierte Einwohner des Landes, könnten ein Anrecht auf die Hilfe haben, schätzt die Regierung.

Viele Brasilianer ohne Papiere 

Über drei Monate können Bedürftige über 18 Jahre jeweils umgerechnet rund 105 Euro beziehen, alleinerziehende Mütter sogar den doppelten Betrag. Neben den 75 Millionen in diversen Sozialprogrammen registrierten Bedürftigen soll es noch 20 und 25 Millionen nicht erfasste Menschen geben. Sie verfügen meist über keine Papiere, sie existieren also für den Staat bislang nicht. Die Anzahl entspräche mehr als zehn Prozent der nach offiziellen Angaben rund 210 Millionen Brasilianer.

Um sie nun erstmals zu registrieren, stellte die Regierung am Dienstag eine Website und eine App vor. Bis Dienstagabend hatten sich bereits 15 Millionen Personen über die App registriert, 660.000 über eine eigens eingerichtete Telefon-Hotline. Für diese Personen müssen staatliche Banken nun binnen weniger Tage Millionen Konten eröffnen, auf die die Hilfszahlungen eingezahlt werden.

Das Wirtschaftsministerium berät zudem den Berichten zufolge über Vorschläge, für drei Monate die Stromrechnungen von rund 9,4 Millionen bedürftigen Familien zu übernehmen. Die Regierung prüfe auch, ob somit Arbeiten geholfen werden könne, die durch die Corona-Krise arbeitslos geworden sind. 

Familien, die im Sozialprogramm "Bolsa Familia" (Familienstipendium) eingeschrieben sind, können die Zahlungen ebenfalls beantragen. Ihnen steht frei, zwischen den regulären Zahlungen des Programms oder der dreimonatigen Hilfszahlung zu wählen.  "Bolsa Familia" hatte der damalige Präsident Luiz Inacio Lula da Silva bereits 2003 ins Leben gerufen, um Familien ohne Geld zu helfen. 

jl (kna) 

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