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Chile: Mapuche-Weberinnen stellen Weltrekord auf

Salesianerpater Antonio Sánchez, genannt Padre Tono (rechts), begutachtet zusammen mit dem Kaziken Luis Ovaldo Milla der Mapuchegemeinde in Neuquén, Argentinien, einen Teppich mit traditionellen Mapuche-Mustern. Foto (Archivbild 2007): Adveniat/Jürgen Escher

Salesianerpater Antonio Sánchez, genannt Padre Tono (rechts), begutachtet zusammen mit dem Kaziken Luis Ovaldo Milla der Mapuchegemeinde in Neuquén, Argentinien, einen Teppich mit traditionellen Mapuche-Mustern. Foto (Archivbild 2007): Adveniat/Jürgen Escher

426 Mapuche-Frauen in traditoneller Kleidung sind am Samstag, 21. Mai 2022 in der im Süden Chiles gelegenen Region La Araucanía zusammengekommen, um einen neuen Weltrekord im Weben aufzustellen. Ihr Ziel war es, einen Stoff von einem Kilometer Länge und 50 Zentimetern Breite herzustellen – in den Farben des Regenbogens, der in der Sprache Mapudungun “Relmu” heißt. Auch wenn am Ende 100 Meter zum gesteckten Ziel fehlten, vollbrachten die Weberinnen in der Hafenstadt Puerto Saavedra eine gigantische Anstrengung. In festlichem Ambiente wurden zugleich Vielfalt und Kultur der Mapuche gefeiert. Ganz im Gegensatz zu den vergangenen Wochen, in denen sich der Konflikt zwischen den Indigenen und der Regierung sowie großen Forstunternehmen in der Region zugespitzt hatte. Der Konflikt entzündet sich unter anderem daran, dass die Holzwirtschaft auf dem Territorium der Mapuche alte Wälder abholzt und schnell wachsende Eukalyptusbäume anpflanzt. 

Ein Zeichen für den Frieden 

Begonnen hatte der Tag mit dem traditionellen Morgengebet Llellipun. Dann wurden die Webstühle, Vitrales genannt, aufgestellt, die fast 2,5 Meter hoch sind. Patricia Huinca von der Fundación Chilka, die Koordinatorin des Projektes, sprach von einem Zeichen des Friedens in Zeiten großen Schmerzes und Blutvergießens auf der Welt. Ein Volk könne sich vereinen und mit den Farben des gemeinsam gewebten Stoffes ein wenig Freude und Frieden vermitteln. Der neue Rekord zeuge von der Kraft der Mapuche-Frauen, so eine Weberin. 

Für die Glanzleistung wurde eine Tonne Schafswolle aus Feuerland verwendet. Patricia Huinca erklärt: “Wir haben immer in unseren Häusern gewebt, eingeschlossen, niemand wusste von unserer Aktivität, von unserer Webtätigkeit.” Nun aber solle die Welt davon erfahren. Die Wolle wurde mit Naturmaterialien in den Farben des Regenbogens gefärbt. Diese stehen in der Mapuche-Kultur für unterschiedliche Werte. Grün (Rekülüwüm) zum Beispiel symbolisiert die Unterstützung des Anderen. Außer den Mapuche leben in Chile neun andere indigene Völker, unter ihnen die Rapa Nui auf der Osterinsel.

bs (dw.com, elmostrador.cl, efe)

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