Chevron-Rechtsstreit um Entschädigung geht weiter
Ein Gericht in Kanada sorgt für Hoffnung beim US-amerikanischen Erdölkonzern Chevron. Wie ecuadorianische und kanadische Medien am Donnerstag, 3. April 2014, berichten, habe das Oberste Gericht von Kanada mit Sitz in Ontario die Prüfung eines Berufungsantrages des Energieriesen bewilligt. Chevron will die Heranziehung von Unternehmensaktiva in dem nordamerikanischen Land für Entschädigungszahlungen an Geschädigte einer Öl-Katastrophe im ecuadorianischen Amazonas juristisch verhindern.
Ein kanadisches Gericht hatte im Dezember 2013 die Möglichkeit gewährt, die kanadische Tochter "Chevron Canada Limited" auf Schadensersatz zu verklagen, gegen die ein Tribunal in Ecuador Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe verhängt hatte. "Die Kläger aus Ecuador sollten die Möglichkeit erhalten, das ecuadorianische Urteil vor einem Gericht durchzusetzen, wo sich Chevron in der Sache zu erklären hat", zitiert die kanadische Tageszeitung "The Toronto Star" aus dem damaligen Urteil.
Gegen diese Möglichkeit lief Chevron Sturm. "Wir werden kämpfen, bis die Hölle zufriert. Und dann werden wir den Kampf auf dem Eis zu Ende führen", kommentierte ein Chevron-Sprecher damals die Entscheidung der drei kanadischen Richter. Kanadas Justiz nahm die Herausforderung an: "Chevrons Wunsch wird erfüllt", so "The Toronto Star". Ebenfalls Anfang April gelang Chevron ein weiterer Schlag gegen das Schadensersatzurteil in Ecuador. Ein US-Gericht in New York ließ ein Klageverfahren gegen die Geschädigten-Anwaltskanzlei Patton Boggs zu. Chevron zufolge hätten die Juristen Gutachten manipuliert, so die Nachrichtenagentur Reuters am 1. April 2014. (bb)
Chevron-Fall im Obersten Gericht von Kanada:
http://www.scc-csc.gc.ca/