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Mexiko |

Bundespolizisten folterten für Geständnisse in Ayotzinapa-Fall

Ayotzinapa, Mexiko

Ein Demonstrant erinnert vor der Kathedrale in San Cristóbal de las Casas an das Schicksal der 43 vermissten Lehramtsstudenten von Ayotzinapa. Foto (2016): Adveniat

Bei der Aufklärung im Fall der mutmaßlich ermordeten 43 Studierenden von Ayotzinapa im mexikanischen Bundesstaat Guerrero im September 2014 gibt es neue Erkenntnisse. Wie die Generalstaatsanwalt von Mexiko mitteilte, seien am Dienstag, 17. März 2020 zwei Polizeibeamte verhaftet worden. Den Verdächtigen wird die Folter eines Lehrers vorgeworfen, der sich aufgrund seiner Aussagen im Oktober 2014 schwer belastet hatte, berichtet die Tageszeitung "La Jornada".

Bei den Verhafteten handelt es sich um einstige Angehörige der Bundespolizei. Isidro Junco Barajas ist aktuell Vizedirektor der Sicherheitseinheit für das mexikanische Abgeordnetenhaus in Mexiko-Stadt. Bei dem anderen Festgenommenen handelt es sich um Ezequiel Peña Cerda, derzeit Direktor der staatlichen Behörde für Kriminalitätsbekämpfung (AIC), die der Generalstaatsanwaltschaft untersteht, schreibt "La Jornada". Die Vorwürfe der Folter von Verdächtigen im Ayotzinapa-Fall durch ermittelnde Polizisten bestehen seit 2015. 

Im letzten Jahr war ein Video aufgetaucht, auf dem die Folter des Lehrers Carlos Canto Delgado zu sehen ist. Mit einer Plastiktüte über dem Kopf belastete sich Canto selbst. In einem Bericht der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen von 2018 war die Folter von mindestens 34 Verdächtigen durch die Ermittler dokumentiert worden. Infolge des UN-Berichts und Anzeigen von Folteropfern und Opfern willkürlicher Verhaftungen sind bisher 56 Polizisten angeklagt worden, die Mehrheit von ihnen Mitglieder der Bundespolizei "Policía Federal Ministerial". Die von Ex-Präsident Felipe Calderón 2009 gegründete Einheit verfügt über 10.000 Beamte. (bb)

bb

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