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Brasilien: Yanomami bitten Oberstes Gericht um Schutz

Armindo Goes Melo, Generalsekretär der vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützten Yanomami-Organisation „Hutukara“, zeigt auf einer Karte die Grenzen des Yanomami-Schutzgebiets. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Armindo Goes Melo, Generalsekretär der vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützten Yanomami-Organisation „Hutukara“, zeigt auf einer Karte die Grenzen des Yanomami-Schutzgebiets. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Das im nordbrasilianischen Amazonaswald an der Grenze zu Venezuela lebende Volk der Yanomami hat Brasiliens oberstes Gericht um Schutz gebeten. Das Gebiet der Indigenen werde durch Tausende illegaler Goldsucher bedroht, berichteten örtliche Medien am Donnerstag, 5. Mai 2022 (Ortszeit). Nach zuletzt wiederholten Fällen von Gewalt gegen die Yanomami hat Brasiliens Parlament ebenfalls am Donnerstag eine Kommission zur Überwachung der Lage in dem Reservat eingerichtet.

Seit Jahren berichten die Yanomami über eine zunehmende Zahl illegaler Goldsucher auf ihrem Gebiet. Ende April hatten die Indigenen gegenüber der Polizei angegeben, dass ein zwölfjähriges Yanomami-Mädchen nach einer Vergewaltigung durch Goldgräber gestorben sei. Ein dreijähriges Kind sei zudem seit dem Zwischenfall verschwunden. Augenzeugen gaben an, es sei von den Goldsuchern in einen Fluss geworfen worden. Ermittler fanden das betroffene Indigenendorf Tage später abgebrannt und leer vor. Seitdem verbreitet sich in Brasilien der Hashtag #cadeosyanomami (Wo sind die Yanomami?).

Gesetzentwurf facht Goldboom an

Der Dachverband der Indigenen Völker (APIB), der das Schutzgesuch beim obersten Gericht einreichte, wirft der brasilianischen Regierung vor, angesichts der rund 20.000 Goldsucher auf dem Indigenenland untätig zu sein. Zudem habe der von der Regierung ins Parlament eingebrachte Gesetzentwurf 191 die Gewalt zusätzlich angefacht. Mit dem Gesetz will die Regierung die Rohstoffförderung auf indigenem Land erlauben, darunter das Fördern von Gold. In Erwartung, bald legal Gold fördern zu dürfen, kämen immer mehr Goldsucher in die Region.

Im April hatte die katholische Landpastoral (CPT) in ihrem Jahresbericht 2021 angegeben, dass der gewaltsame Konflikt zwischen Indigenen und Goldsuchern den Tod von 101 Yanomami verursacht habe. Ein typischer Fall sei der eines Kindes, das von Schläuchen, die Schlamm aus einem Flussbett absaugten, erfasst und getötet wurde.

Das Reservat der Yanomami wurde 1992 eingerichtet und ist mit rund 100.000 Quadratkilometern das größte Indigenengebiet Brasiliens. In rund 400 Dörfern leben 35.000 Indigene.

Überleben der Yanomami bedroht
Goldsucher und Agroindustrie verseuchen das Trinkwasser der Yanomami. Das Überleben des indigenen Volkes ist bedroht. Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat setzt sich für den Schutz der indigenen Völker am Amazonas ein. Erfahren Sie mehr!

Quelle: kna

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