Brasilien trauert um Musik-Legende Genival Lacerda
Genival Lacerda, ein berühmter Vertreter des nordostbrasilianischen Musik- und Paartanzstils Forró, erlag im Alter von 89 Jahren den Folgen einer Covid-19-Infektion.
Die spanische Tageszeitung „El País“ schreibt in ihrer brasilianischen Online-Ausgabe vom Verlust eines Symbols der Kultur des Nordostens Brasiliens. Der Sänger Genival Lacerda, der sich seit Ende November im Krankenhaus befand, starb am Donnerstag, 7. Januar 2021, in Recife. Der Sänger gilt in Brasilien als eine Ikone des Forró und feierte Erfolge mit Titeln wie „Severina Xique Xique“ (Severina war der Name seiner Mutter) und „De quem é esse jegue“.
Lacerda wurde am 5. April 1931 in Campina Grande im nordöstlichen Bundesstaat Paraíba geboren, wo er auch beigesetzt wird. Seine erste Schallplatte veröffentlichte er im Alter von 25 Jahren. Seither verging kaum ein Jahr ohne neue Musik von ihm, insgesamt nahm er 70 Schallplatten auf. Die Texte waren oft humorvoll, doppeldeutig, spielerisch und sprühten vor Lebensfreude. Genival Lacerda beeinflusste zahlreiche Musiker auch anderer Genres und anderer Regionen Brasiliens.
Vom Leben des Sängers und Komponisten, der sich nie von seinem Hut trennte und farbenfrohe Hemden liebte, erzählt der 2009 erschienene Dokumentarfilm „O Rei de Munganga“. Er führt die Zuschauer durch Brasiliens Nordosten und stellt auch andere Vertreter der typischen Volkskultur vor, wie den bekannten Akkordeonspieler Dominguinhos, der von der Musik des Sertão, der charakterisischen kargen Landschaft, beeinflusst wurde.