Brasilien: Riesenrochen in Guanabara-Bucht sollen geschützt werden
Die 412 Quadratkilometer große Guanabara-Bucht ist Lebensraum für Rochen mit einer Spannweite von bis zu mehr als drei Metern. Die Knorpelfische, die zu den spektakulärsten der Welt zählen, trotzdem der starken Wasserverschmutzung in der Bucht, die eigentlich lebensfeindlich erscheint. Selbst Meeresbiologen hat die Anzahl der Rochen, die sie entdeckten, in Erstaunen versetzt.
In einer einzigen Nacht fotografierte und filmte der Meeresbiologe Ricardo Gomes vom Instituto Mar Urbano (IMU) mehr als 100 Riesen-Rochen. Seit drei Jahrzehnten taucht er in der Guanabara-Bucht. Die Wissenschaftler rätseln, warum sich die Tiere ausgerechnet hier in großer Zahl konzentrieren, wo das Wasser seit Jahrzehnten massiv durch Abwasser und Müll der Metropole Rio de Janeiro verschmutzt wird. Auch der Flughafen Santos Dumont, vor dessen Erweiterung die Meeresbiologen warnen, trägt einen Teil zur Verschmutzung bei. Studien haben bereits auf die Gefahr hingewiesen, die Schildkröten und Meersvögeln droht.
Rochen als Indikator für Artenvielfalt
In der Guanabara-Bucht, in der sieben verschiedene Rochenarten leben, belegt Platz 5 der weltweit artenreichsten Meeresbuchten. Da die Rochen an der Spitze der Nahrungskette stehen, ist ihre Präsenz ein Indikator dafür, dass das Ökosystem der Guanabara-Bucht besonders artenreich und vielfältig ist. Um die Riesenrochen besser zu schützen, hat das Instituto Mar Urbano das Projeto Raias da Guanabara (Rochen-Projekt Guanabara) ins Leben gerufen. Die örtliche Bevölkerung soll mit den Tieren vertraut gemacht werden. Sorge vor Angriffen sind unberechtigt, solange die Riesenrochen in Ruhe gelassen werden. Das Projekt soll in der Bevölkerung ein Bewusstsein dafür schaffen, dass die Riesenrochen schützenswert sind.