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Brasilien: Pfingstkirche droht Lula-Wählern in eigenen Reihen

Gläubige verlassen nach dem Gottesdienst einen Tempel der evangelikalen Pfingstkirche "Igreja Universal do Reino de Deus" im Stadtzentrum der brasilianischen Amazonasmetropole Manaus. Foto: Adveniat/Achim Pohl

Gläubige verlassen nach dem Gottesdienst einen Tempel der evangelikalen Pfingstkirche "Igreja Universal do Reino de Deus" im Stadtzentrum der brasilianischen Amazonasmetropole Manaus. Foto (Symbolbild): Adveniat/Achim Pohl

Die evangelikale "Assembleia de Deus de Sao Paulo" in Brasilien droht Medienberichten zufolge damit, Mitglieder bei einer Zustimmung zu einer "linken Agenda" im aktuellen Wahlkampf zur Rechenschaft zu ziehen. Man werde diejenigen "bestrafen", die sich gegen das Evangelium wenden, so die Kirche in einem an die Mitglieder gerichteten Schreiben. Wie genau das aussehen könnte, blieb offen. Die "Assembleia" unterstützt den rechtspopulistischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro.

Im ersten Wahlgang der Präsidentenwahl hatte der linke Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva über 48 Prozent erreicht. Bolsonaro, der auf 43 Prozent kam, wird von den meisten evangelikalen Kirchen unterstützt. Darunter auch die "Assembleia", die nach dem jüngsten Zensus von 2010 mehr als 12,3 Millionen Anhänger hat. Sie stellt sich gegen eine Legalisierung von Abtreibungen, eine Zerstörung der traditionellen Familie, die Freigabe von Drogen und die Zensur religiöser Freiheit.

Fake-News-Kampagne im Internet

Zu der von ihr genannten "linken Agenda" zählt die Kirche auch eine Erotisierung von Kindern und die "Gender-Ideologie". So behaupten über Soziale Medien verbreitete "Fake News", dass Lula einen Pakt mit dem Satan eingegangen sei und Mädchen und Jungen im Kindergartenalter durch Sexualkundeunterricht homosexuell machen wolle. Zudem plant der Ex-Gewerkschaftsführer den gefälschten Nachrichten zufolge, die Einführung von Gender-Inhalten in den Schulen.

Eine am Mittwochabend, 5. Oktober 2022 (Ortszeit) veröffentlichte Umfrage sieht Lula derzeit bei 55 Prozent im Vergleich zu 45 Prozent für Bolsonaro. Sie treten am 30. Oktober in einer Stichwahl gegeneinander an. In den vergangenen Tagen konnten beide Männer die Unterstützung von Zentrumsparteien und -politikern für sich gewinnen.

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