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Brasilien: Mindestens 22 Tote bei Polizeieinsatz in Rio de Janeiro

In einer Favela in Vitória in Brasilien patroullieren Polizisten. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher

In einer Favela in Vitória in Brasilien patroullieren Polizisten. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher

Bei einem Polizeieinsatz im Armengebiet Vila Cruzeiro in Rio de Janeiro sind Medienberichten zufolge mindestens 22 Menschen gestorben. Nach Polizeiangaben hatten sich dort Anführer der Drogenbande Comando vermelho (Rotes Kommando) aufgehalten. Bei dem Versuch, sie festzunehmen, sei es zu Feuergefechten gekommen. Unter den Toten soll eine Bewohnerin des Stadtteils sein. Ob es sich bei den anderen Toten um Bandenmitglieder handelt, war zunächst unklar.

Spezialeinheiten des Landes Rio de Janeiro und der Bundespolizei hätten über einen längeren Zeitraum den Einsatz geplant, erklärte die Polizei. Die Verdächtigen seien auch für Überfälle auf Lastwagen verantwortlich. Am frühen Dienstagmorgen seien 26 Polizisten mit acht gepanzerten Fahrzeugen in das Gebiet vorgedrungen. Auch ein Hubschrauber sei eingesetzt worden. Kriminelle sollen Straßensperren errichtet haben, um die Polizei aufzuhalten.

Drogenbanden kontrollieren Favela

Während der Feuergefechte, die über zwölf Stunden anhielten, wurde eine 43 Jahre alte Bewohnerin von Querschlägern tödlich verletzt. Laut Polizei wurden die Kugeln von Kriminellen abgefeuert. Bei zwölf weiteren Toten soll es sich um Bandenmitglieder handeln. Die Identifikation weiterer Tote dauerte an. Die Behörden hätten 13 Gewehre, vier Pistolen, zwölf Granaten sowie eine große Mengen an Drogen sichergestellt.

Bereits 2010 hatte die Polizei das Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht und Drogenbanden vertrieben. In den vergangenen Jahren konnten diese jedoch wieder Fuß fassen. Rios Polizei machte am Dienstag das Oberste Gericht für das Wiedererstarken der Banden mitverantwortlich. Das Gericht hatte im Juni 2020 angeordnet, dass während der Pandemie Einsätze der Polizei in den Armenvierteln eingeschränkt werden. Seitdem hätten auch Kriminelle aus anderen Gliedstaaten Brasiliens in Rios Armenvierteln Unterschlupf gefunden, so Rios Polizei.

Menschenrechtsorganisationen kritisierten den Polizeieinsatz. Es gebe keine passenden Worte für die Absurditäten, die sich in Rio zutrügen, so die Direktorin von Amnesty International in Rio de Janeiro, Jurema Werneck. Vor einem Jahr starben bei einem Polizeieinsatz in dem Armenviertel Jacarezinho 27 Menschen. Im November wurden neun Leichen in einem Mangrovengebiet an Rios Peripherie gefunden. Im Februar kamen acht Personen bei einem Polizeieinsatz ebenfalls in Vila Cruzeiro ums Leben.

Quelle: kna

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