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Brasilien: Massenproteste gegen die Corona-Politik von Präsident Bolsonaro

Hunderttausende haben am Wochenende in Brasilien gegen die Corona-Politik von Präsident Jair Bolsonaro demonstriert. Das Land steht am Beginn einer dritten Welle der Pandemie.

Jugendliche mit Corona-Schutzmaske im Quilombo Balaeiro in Brasilien. Foto: Adveniat/Florian Kopp

Jugendliche mit Corona-Schutzmaske im Quilombo Balaeiro in Brasilien. Foto: Adveniat/Florian Kopp

In über 100 brasilianischen Städten haben am Wochenende Proteste gegen die Corona-Politik von Präsident Jair Messias Bolsonaro stattgefunden. Die Demonstranten forderten den Rücktritt Bolsonaros, den sie als Massenmörder bezeichneten, sowie die Beschleunigung der Impfkampagnen, wie Medien am Sonntag, 20. Juni 2021, berichteten. Am Samstag hatte Brasilien die Marke von 500.000 Corona-Toten überschritten. Dazu hatte es in den Kirchen Gedenkandachten gegeben.

Mehr als 500.000 Corona-Tote

Bereits am 29. Mai hatte es landesweite Proteste gegen die Regierung gegeben. An diesem Wochenende waren die Proteste laut Angaben der Veranstalter jedoch größer, da auch die großen Oppositionsparteien und Gewerkschaften zur Teilnahme aufgerufen hatten. Bisher hatten sie unter Verweis auf die immer noch hohen Infektionszahlen darauf verzichtet. In der Metropole Sao Paulo sollen demnach rund 100.000 Personen teilgenommen haben.

Derzeit steht das Land am Beginn einer dritten Welle der Pandemie; die Zahl der Neuinfektionen und der Corona-Toten steigt wieder an. Täglich sterben über 2.000 Menschen. Am Freitag wurde mit rund 94.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages ein neuer Rekord aufgestellt. Vollständig geimpft sind derweil erst rund elf Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Experten erwarten, dass Brasilien in den nächsten Wochen die USA überholt und damit zum Land mit der höchsten Zahl an Todesopfern weltweit wird.

Brasilien am Beginn der dritten Welle der Pandemie

Am Sonntagmorgen gedachte die Nichtregierungsorganisation "Rio de Paz" (Fluss des Friedens) mit 500 Rosen am Copacabana-Strand der Pandemie-Opfer. Präsident Bolsonaro, der sich gegen Corona-Maßnahmen ausspricht, die Impfstoffbeschaffung anfangs sabotierte und die Impfstoffe weiterhin als unsicher abkanzelt, äußerte sich nicht zum Erreichen der Halbe-Million-Marke.

In den Kirchen wurde am Samstag für die Opfer des Virus gebetet. Es gehe auch darum, daran zu erinnern, wie wichtig Gesichtsmasken und die Regeln des Social Distancing seien, sagte Bruder Olavio Dotto von der Sozialpastoral der Bischofskonferenz der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Gleichzeitig wollen wir der Regierung klarmachen, dass die Impfkampagne unbedingt beschleunigt werden muss", so der Ordensmann.

Quelle: kna

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