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Brasilien: Justiz entscheidet zugunsten der Mangrovenwälder

Der Schutz der Mangrovenwälder an Brasiliens Küsten bleibt bestehen. So hat ein Gericht entschieden und damit einen Erlass des Umweltministeriums für rechtswidrig erklärt.

Brasilien, Mangroven, Küste, Fischer

An der Küste in Suape, Brasilien, sind bereits natürliche Mangrovensümpfe zum Bau eines Hafens abgegraben worden. Einheimische Fischer mussten den Baumaßnahmen weichen. Foto: Adveniat/Bastian Bernhardt

Die brasilianische Richterin Maria Carvalho hat dem Präsidenten Jair Bolsonaro einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Juristin hat am Montag, 28. September 2020, einem Widerspruch zu einer Entscheidung des Umweltministeriums, die den Schutz von Mangrovenwäldern aufgehoben hatte, stattgegeben. Mangroven stehen seit dem Jahr 2002 unter besonderem Schutz, weil sie als sehr wichtig für das Ökoystem an den Küsten gelten. Zahlreiche Umweltschützer konnten aufatmen, als das Urteil zu Beginn dieser Woche gefällt wurde. Viele Organisationen hatten befürchtetet, dass dort, wo bislang Mangroven stehen, bald Luxus-Ressorts gebaut würden.

Mangroven bieten zahlreichen Arten einen Lebensraum. So können zwischen ihren wasserbedeckten Wurzeln Fische laichen, die Baumkronen dienen vielen verschiedenen Vogelarten als Nistplatz. Mangroven gelten daher als eines der produktivsten Ökosysteme der Welt. Darüber hinaus absorbieren die Bäume genau so viel CO2 wie der Regenwald und sind somit im Kampf gegen den Klimawandel von hoher Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat Brasilien seit 2002 immer größere Flächen der Wälder unter Schutz gestellt. Im Jahr 2015 wurde mit 322.000 Hektar sogar das weltweit größte Schutzgebiet geschaffen.

Präsident Jair Bolsonaro hat seit seinem Amtsantritt im Januar 2019 eine mehr als fragwürdige Klima- und Umweltpolitik betrieben. Seine ablehnende Haltung zum Umweltschutz zeigt sich besonders im Zusammenhang mit den Großbränden im Amazonasgebiet, die er immer wieder verharmlost hat und denen er durch Förderung der Agrarindustrie Vorschub leiste, so die Kritik seiner Gegner. Ihm wird auch vorgeworfen, die Corona-Pandemie zu nutzen, um unpopuläre Entscheidungen, wie die zur Aufhebung des Schutzes der Mangroven, durchzudrücken.

aj (bbc)

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