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Brasilien: Goldsucher tauschen Gold gegen Corona-Impfstoff

Im brasilianischen Amazonasgebiet soll medizinisches Personal Medikamente und Corona-Impfstoff, der für das indigene Volk der Yanomami bestimmt war, gegen Gold an illegale Goldsucher verkauft haben.

Goldankauf in der Goldsuchersiedlung Delta 1 im peruanischen Amazonasgebiet. Foto: Adveniat/Tina Umlauf.

Goldankauf in der Goldsuchersiedlung Delta 1 im peruanischen Amazonasgebiet. Foto (Symbolbild): Adveniat/Tina Umlauf.

Ursprünglich für die Impfung von Indigenen im nördlichsten brasilianischen Gliedstaat Roraima vorgesehene Impfdosen sollen an illegale Goldsucher gelangt sein. Die Organisation Hutukara des indigenen Volkes der Yanomami leitete entsprechende Berichte an das Gesundheitsministerium und die Bundesstaatsanwaltschaft weiter, berichteten Medien am Dienstag, 13. April 2021 (Ortszeit). Hutukara ist langjähriger Projektpartner des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat.

Medikamente und Impfstoff gegen Gold

Im Januar waren in Roraima 26.000 für die Yanomami vorgesehene Impfdosen angekommen. Allerdings soll ein Großteil davon noch in Kühllagern in der Hauptstadt Boa Vista lagern. Auf dem Indigenengebiet der Yanomami sollen sich bis zu 20.000 illegale Goldsucher aufhalten. Einige von ihnen sollen laut Hutukara Impfstoff im Tausch gegen Gold erhalten haben.

Bereits am 8. April hat Hutukara die Behörden über die Entwendung der Impfstoffe informiert. Die Organisation hält eine Krankenschwester für verantwortlich. Diese soll neben Impfstoffen auch Treibstoff sowie einen Stromgenerator für Gold an die Goldsucher abgegeben haben. Eine weitere Krankenschwester soll für die Yanomami bestimmte Medikamente an die Goldsucher verkauft haben.

Yanomami beklagen gezielte Falschinfos über Corona-Impfung

Zudem würde unter den Yanomami Falschinformationen über die Impfungen gestreut, berichtet Hutukara. Damit soll den Indigenen Angst vor dem Impfstoff gemacht werden. Neun Dörfer hätten sich daraufhin bereits gegen Impfungen ausgesprochen. Gesundheitsbehörden in Boa Vista sprachen sich deshalb dafür aus, die ursprünglich für diese Indigenen bestimmten Impfstoffe an die Bevölkerung in den Städten zu verimpfen.

Von den über 26.000 Yanomami in dem Indigenengebiet sollen laut Medienberichten bisher 21 an Covid-19 verstorben sein, weitere 23 Todesfälle würden noch untersucht. Das 1992 an die Yanomami überschriebene Gebiet ist mit rund 100.000 Quadratkilometer das größte Reservat indigener Völker in Brasilien.

Mehr Infos über die Yanomami und die Arbeit der Hutukara-Organisation in diesem Video:

 

Quelle: kna

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