Brasilien diskutiert über Wechsel des Gesundheitsministers
Die Regierung in Brasilien erwägt offenbar, den Gesundheitsminister austauschen. Grund sei Medienberichten zufolge Präsident Bolsonaros sinkende Popularität. Gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit mit der Corona-Politik der Regierung.
Während in Brasilien so viele Menschen an Covid-19-Infektionen sterben wie nie zuvor seit Beginn der Corona-Pandemie, diskutiert die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro über einen Personalwechsel im Gesundheitsministerium. Bei einem Treffen von Bolsonaro mit eng vertrauten Ministern des "Militärflügels" sei über eine Nachfolge für den amtierenden Gesundheitsminister Eduardo Pazuello diskutiert worden, berichtet die US-Nachritensender CNN am Montag, den 15. März 2021. Grund für den geplanten Ministerwechsel seien sinkende Umfragewerte von Bolsonaro.
In aktuellen Umfragen war Bolsonaros Beliebtheit bei der Wählerschaft zuletzt stark gesunken. Laut dem brasilianischen Polit-Magazin "Exame" sei die Unterstützung für den Staatschef in nur zwei Wochen von 31 auf 26 Prozent eingebrochen. 45 Prozent der Befragten zeigten sich unzufrieden mit Bolsonaro. Analysten führen die schlechtesten Umfragewerte für den Staatschef seit zwei Jahren auf die zu langsam anlaufende Corona-Impfkampagne und Unklarheiten über mögliche Rückzahlen erhaltener Corona-Soforthilfen zurück.
Medienberichten vom Wochenende über einen eingereichten Rücktritt von Pazuello hatte der General als falsch zurückgewiesen. Ein Treffen von Bolsonaro mit möglichen Pazuello-Nachfolgern verlief laut dem brasilianischen Nachrichtenportal "Poder360" ergebnislos.
Laut Zahlen vom Sonntag starben in Brasilien 1.111 Menschen binnen 24 Stunden an Covid-19, gegenüber dem Zweiwochenschnitt eine Zunahme von 50 Prozent. Bisher wurden landesweit 278.327 Corona-Todesfälle registriert, informiert die Tageszeitung "OGlobo". (bb)