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Brasilien: 50 Jahre "Tag des schwarzen Bewusstseins"

1971 wurde in Brasilien am 20. November erstmals der "Dia da Consciência Negra" begangen - am Todestag des Quilombo-Anführers Zumbi, der 1695 enthauptet und später zur Legende wurde.

Juliana tanzt am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Foto: Adveniat/Florian Kopp

Juliana Cristina Barreto da Silva hat sich früher als Straßenkind durchgeschlagen. Dank der Kinder- und Jugendsozialarbeit der Erzdiözese Rio de Janeiro, die von Adveniat unterstützt wird, bekam sie eine eigene kleine Wohnung und verdient als Mitglied einer Street-Dance-Gruppe ihren Lebensunterhalt. Foto (2017): Adveniat/Florian Kopp

Der “Tag des schwarzen Bewusstseins” (“Dia da Consciência Negra”) wird in Brasilien bereits seit 50 Jahren begangen. In den 1970er Jahren wählten afrobrasilianische Studenten das Datum als Symbol des Befreiungskampfes ihrer Vorfahren, die die Mehrheit der Bevölkerung in Brasilien stellen. Heute handelt es sich um einen Feiertag in rund 1.000 Städten sowie in den Bundesstaaten Alagoas, Amazonas, Amapá, Mato Grosso und Rio de Janeiro. 

Ursprünglich galt der 13. Mai als Tag der schwarzen Bevölkerung in Erinnerung an die Abschaffung der Sklaverei in Brasilien. Als letztes Land der westlichen Welt schaffte Brasilien im Jahr 1888 am 13. Mai mit der Unterzeichnung der “Lei Áurea”, zu deutsch “Goldenes Gesetz”, die Sklaverei ab. Rund eine Million Sklaven erlangten die Freiheit. 1971 stellte ein Gruppe junger Afrobrasilianer in Porto Alegre die Legitimität des offiziellen Gedenktages für die schwarze Bevölkerung in Frage. Als neuen Gedenktag schlugen die Aktivisten den 20. November vor, den Todestag von Zumbi, auch bekannt unter dem Namen Zumbi dos Palmares. Er ist in der afrobrasilianischen Kultur eine verehrte Symbolfigur für den Kampf gegen die Versklavung. 

Trauma der Sklaverei wirkt bis heute nach 

Es sollte ein Bewusstsein geschaffen werden für die in Brasilien nach wie vor aktuellen Themen Rassismus, Diskriminierung und soziale Ungleichheit. Afrobrasilianerinnen und -brasilianer sind zudem in politischen Ämtern unterrepräsentiert. Die Sklaverei hat bis heute tiefe Spuren hinterlassen, denen sich das Land nie wirklich gestellt hat. Der Tag des schwarzen Bewusstseins bricht mit der Idee, dass der afrobrasilianischen Bevölkerung Freiheiten gewährt wurden, und betont, dass diese erkämpft wurden. Seit 2003 ist Unterricht über die afrobrasilianische Geschichte und Kultur in den Schulen verpflichtend. 

bs (www12.senado.leg.br)

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